Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Physikalische Chemie in der Biologie - II. Kolloide - Theorien der Fällungserscheinungen
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Zweites Kapitel.
öO
eine sogenannte feste Lösung handeln.) Der hier abgehandelte Prozess wird
Adsorption genannt ^).
Appleyard und Walker haben die Aufnahme von organischen Säuren
aus wässerigen und alkoholischen Lösungen durch Seide studiert; die Verteilung
konnte durch die obige Formel für Adsorption wiedergegeben werden ^). Neuer-
dings hat Freundlich die Aufnahme von Kristalloiden durch Kohle einer ein-
’4n*Knsui- Prüfung unterworfen^). Es stellte sich heraus, dass das Gleichgewicht
^Sefde*^und*
beiden Seiten sich erreichen lässt, d. h. dass der Prozess leicht rever-
Kohie.
sibel ist. Die oben gegebene Formel wurde ausreichend genau gefunden für
den Fall, dass nur die Gesamtmenge des gelösten (zu adsorbierenden) Stoffes
variiert wurde. Die Keihenfolge, in welcher die organischen Säuren nach
Appleyard und Walker durch Seide adsorbiert wurden, ist praktisch die gleiche
wie bei der Kohle. Der Temperatureinfluss ist gering.
Nach Küster ist die Verbindung zwischen Stärke und Jod als eine
Adsorptionsverbindung zu betrachten^), und Biltz findet für die Verteilung
c®
von AsgOg zwischen Eisenhydroxyd (1) und Wasser (2) die Formel — = 0.631 ®).
Ca
Die theoretische Grundlage der Adsorptionserscheinungen ist nicht besonders
klar. Meistens wird die Adsorption mit Benetzungs- und Oberflächenerscheinungen
in Zusämmenhang gestellt. An der Berührungsfläche zwischen einem festen
Körper und einer Flüssigkeit besteht eine Oberflächenspannung, welche als
positiv anzusehen ist, d. h. dieselbe strebt die Berührungsfläche zu vermindern.
Die dadurch bedingte Oberflächenenergie strebt als potentielle Energie einem
Minimum zu. Da dieselbe das Produkt aus Oberflächengrösse und -Spannung
ist, und erstere sich nicht ändern kann, wird die Oberflächenenergie sich nur
durch Reduktion der Spannung vermindern können. Wird daher die Spannung
mit steigender Konzentration einer in der Flüssigkeit aufgelösten Substanz ver-
mindert, so wird diese Substanz bestrebt sein, sich an der Oberfläche in
grösserer Konzentration anzusarameln als in anderen Teilen der Flüssigkeit,
Theoreü-^ (OsTWALD ®), FREUNDLICH ’^)). Nun weiss man aber von der Oberflächenspannung
die Ad- fest-flüssig nur so viel, dass dieselbe positiv ist aber sonst grosse Unterschiede
Sorption. ® ^
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aufweisen kann (Ostwald®), Hulett®)). Nach dieser Theorie würde also die
Tatsache, dass gewisse feste Substanzen das Vermögen besitzen, gelöste Stoffe
^) Es mag bemerkt werden, dass in der älteren Literatur oft kein Unterschied zwischen
Absorption und Adsorption gemacht wird, in welchem Falle beide Prozesse unter dem Namen
Absorption zusammengefasst werden.
Journ. ehern. Soc. 69, S. 1334, 1896.
Über die Adsorption in Lösungen. Leipzig 1906.
*) Ann. d. Cbem. u. Pharm. 283, S. 360, 1894.
®) Ber. d. d. chem. Gesellsch. 37, S. 3138, 1904.
8) Lehrb. d. allg. Chein. 2. Aufl., 2. Bd., 3. Teil, S. 237, 1906.
Über Ads. in Lös. S. 50—51.
8) Zeitschr. physik. Chem. 34, S. 495, 1900.
8) Ebenda. 37, S. 385, 1901.
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