Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Physikalische Chemie in der Biologie - V. Ionen- und Salzwirkungen
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Ionen- und Salzwirkung. 75
Giftwirkling im ersteren Falle den Ionen zugeschrieben ^). Zu ähnlichen Resul-
taten gelangten Paul und Krönig, welche die Giftigkeit von Quecksilbersalzen
für Sporen untersuchten. Dieselben fanden z. B., dass KgCy^Hg, das kaum
Hg-Ionen enthält, weit weniger giftig ist, als eine äquivalente Lösung von
jjgQyg
2
j
Ähnliche Verhältnisse wurden von Maillard mit Kupfersalzen
nachgewiesen
In diesem Zusammenhänge mögen die interessanten Untersuchungen von
J. Loeb über künstliche Befruchtung von Eiern von niederen Meerestieren be-
sprochen werden. Zunächst fand Loeb, dass es möglich ist, aus unbefruchteten
Eiern von einem Seeigel, Arbacia, welche sich in normalem Seewasser niemals
entwickeln, Larven zu erhalten. Zu dem Zwecke war es nur nötig, die Eier
2 Stunden laug in Seewasser aufzubewahren, dessen osmotischer Druck um 40
bis 50”/o erhöht worden war, und dann die Eier wieder in normales Seewasser
zurückzubringen. Wie diese Erhöhung des osmotischen Druckes bewirkt wurde,
ob durch Zusatz von KaCl, KCl, MgClg, Harnstoff oder Zucker, war nahezu
gleichgültig. Wie ersichtlich, sind die angewandten Stoffe solche, die einen
effektiven osmotischen Druck erzeugen. Auch führt Loeb ihre Wirkung auf
ihr Wasseranziehungsvermögen zurück. Vollkommen wie bei mit Spermato-
zoen befruchteten Eiern geschieht jedoch die Entwickelung nicht. Viel bessere
Resultate erhielt Loeb mit Eiern von einem anderen Seeigel, Strongylocentrotus,
welche er zunächst V2 —1 Minute in mit einer niedrigen Fettsäure, z. B.
Ameisensäure, schwach angesäuertem Seewasser liegen liess und dann in
normales Seewasser zurückbrachte. Hierbei werden chemische Prozesse ein-
geleitet, welche, wenn die Eier im Seewasser bleiben, in weniger als 24 Stunden
den Tod herbeiführen, wenn aber die Eier 5 —10 Minuten nach der im See-
wasser stattgefundenen Membranbildung in hypertonischem Seewasser 20 —45
Minuten aufbewahrt und dann wieder in normales Seewasser eingelegt werden,
die Entwickelung von lebenskräftigen Larven veranlassen. Die Gegenwart von
Sauerstoff ist für den Erfolg des Versuches unerlässlich. Auch von anderen
Tierformen hat Loeb mit Hilfe von Methoden, die sich der eben angeführten
mehr oder weniger nähern, Larven bekommen^).
Gewisse Ionen oder Salze üben auf tierische Organe eine antagonistische
Wirkung aus. NaCl hat im allgemeinen einen günstigen Einfluss auf tierische
Gewebe. Indessen können reine NaCl-Lösungen giftig wirken, z. B. auf
Froschmuskeln. In solchen Fällen wird die Giftwirkung durch Zugabe von
geringen Mengen anderer Salze, namentlich K- und Ca-Salze, aufgehoben.
Hierauf beruht die Anwendung bei Versuchen mit tierischen Organen von der
b Arch. exp. Pathol. ii. Pharm. 32, S. 456, 1893.
Zcitschr. physik. Chem. 31, S. 411, 1896.
Compt. rend. soc. biol. 50, S. 1210, 1898.
) Loeb, Vorlesungen über die Dynamik der Lebenserscheinungen, Leipzig 1906 S. 243
iLUGERs Arch. 118, S. 572, 1907; Über den chemischen Charakter des Befruchtungsvor.
ganges, Leipzig 1908.
Giftwir-
kungen
durch
Ionen.
Künstliche
Befrach-
tung.
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