- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
80

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

80 Drittes Kapitel.
Bindungs-
formen des
Schwefels.
Spaltung
der
Proteine.
Schwefelwasserstoff (Sieber und Schoubenko, Rubner) und einen nach
Athylsulfid riechenden Körper (Drechsel) erhalten i).
Bei^ der Einwirkung von siedender Kali- oder Natronlauge scheidet sich
regelmässig ein Teil des Schwefels als Schwefelalkali ab, welches mit Bleiazetat
nachgewiesen und quantitativ bestimmt werden kann (Fleitmann, Danilewsky,
Krüger, Fr. Schulz, Osborne, K. Mörner)^). Der Rest lässt sich dagegen
nur nach dem Schmelzen mit Alkali und Salpeter als Sulfat nachweisen. Die
Relation zwischen dem mit Alkali abspaltbaren und nicht abspaltbaren Schwefel
ist bei verschiedenen Proteinen eine verschiedene ;
hieraus lassen sich aber nicht
ohne weiteres bestimmte Schlüsse bezüglich der Anzahl Bindungsformen des
Schwefels im Proteinmoleküle ziehen. Aus dem Zystin können nämlich, wie
K. Mörner gezeigt hat, rund nur 3/^ des Schwefels mit Alkali abgespalten
werden, und ähnliches gilt auch für den zystinliefernden Komplex der Proteine.
Wenn man die Menge des bleischwärzenden Schwefels in einem Protein mit
V3
multipliziert, erhält man die entsprechende Menge Zystinschwefel in dem
letzteren. Bei solchen Berechnungen fand Mörner, dass in einigen Stoffen,
wie Hornsubstanz, Serumalbumin und Serumglobulin, die Mengen des Zystin-
und Gesamtschwefels identisch sind, und dass folglich für die Annahme mehr
als einer Bindungsform des Schwefels in diesen Stoffen kein Grund vorliegt.
In anderen, wie im Fibrinogen und Ovalbumin, kam dagegen nur die Hälfte
oder ein Drittel des Schwefels als Zystinschwefel vor.
Nach Raikow^) spalten keratinartige Proteine beim Behandeln mit Phosphorsäure bei
gewöhnlicher Temperatur Schwefeldioxyd ab, woraus er folgert, dass ein Teil des Schwefels
in ihnen, speziell in dem Keratin, direkt mit dem Sauerstoff in Verbindung steht und wahr-
scheinlich sulfitartig gebunden ist.
I)ie Konstitution der Proteine ist noch nicht vollständig ermittelt, wenn
auch die grossen Fortschritte der letzten Jahre diese Frage ihrer Lösung wesent-
lich näher geführt haben. Zur Erforschung dieser Konstitution hat man die
Proteine in verschiedener Weise in einfachere Bruchstücke aufzuspalten versucht,
und die hierzu benutzten Methoden sind verschiedener Art. Bei diesen Zer-
setzungen, zu welchen nur möglichst gereinigte Proteine zu verwenden sind,
erhält man meistens erst grössere Atomkomplexe, Albumosen (und Peptone),
welche noch den Proteincharakter tragen, die aber dann weiter zerfallen, bis
man zuletzt einfachere, meistens kristallisierende oder jedenfalls gut charakteri-
sierbare Endprodukte erhält.
Beim Erhitzen von Eiweiss mit Barythydrat und Wasser in geschlossenen Gefässen auf
150—250® C erhielt Schützenbekgeb q eine Menge von Produkten, darunter Ammoniak,
q K. Möener, Zeitschr. f. physiol. Chem. 28, 34 u. 42; Patten ebenda 39; Embden
ebenda 32; Sütee ebenda 20; Fbiedmann, Hofmeisters Beiträge 3; Siebee u. Schoubenko,
Arch. d. scienc. biol. de St. Petersbourg 1; Rübnee, Arch. f. Hygiene 19; Drechsel, Zentralbl.
f. Physiol. 10, S. 529; Feänkel, Sitz.-Ber. d. Wien. Akad. 112. 11. b, 1903.
q Fleitmann, Annal. d. Chem. u. Pharm. 66; Danilewsky, Zeitschr. f. physiol.
Chem. 7; Krüger, Pflügers Arch. 43; Fr. Schulz, Zeitschr. f. physiol. Chem. 25; Osborne,
Connect. agric. exj). Stat. Ann. Rep. 1900. New Haven; Mörner 1. c.
•q Vergl. Bioch. Zentralbl. 4, S. 353.
*) .\nnal. de Chim. et Phys. (5) 16 und Bull. soc. chim. 23 n. 24.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0092.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free