135 (Lehrbuch der physiologischen Chemie)

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - B. Albumoide oder Albuminoide - 2. Albumosen und Peptone

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Albuniosen und Peptone. 135
Stickstoffe, und das Kaseinokyrin, dessen einheitliche Natur von Siegfried i)
gegenüber den Einwänden von Skraup, Zwerger und Witt 2) verteidigt worden
ist, verhielt sich also in dieser Beziehung wie ein Protamin.
Unter den bisher bekannten Spaltungsprodukten des Eiweisses ist das
Aro’inin das einzige, welches man bis heute in keinem Eiweissstoffe vermisst
hat, und wenn man aus dem Grunde nur solche Atomkomplexe als Eiweiss-
stoffe bezeichnen will, die ausser verketteten Monoaminosäuren auch Arginin
enthalten oder, einfacher, die zwei obengenannten Arten der Imidbindung zeigen,
sind also solches Kyrin, welches nur Arginin, Lysin und Glutaminsäure, und weissstoffe.
das Skombrin, welches nur Arginin, a - Pyrrolidinkarbonsäure und Alanin als
Spaltungsprodukte liefert, die einfachsten bisher bekannten Eiweissstoffe.
Das Skombrin gehört zu den oben beschriebenen Protaminen, die man
nach Kossel^) als durch stufenweise stattfind^nden Abbau typischer Eiweiss-
stoffe entstanden sich vorstellen kann. In dem Auftreten basischer Protokyrine
bei dem hydrolytischen Abbau sowohl des genuinen Eiweisses wie des Leimes,
hat in der Tat auch die KossELsche Annahme von einem basischen Kern in
den Protein stoffen eine Stütze gefunden.
Infolge der bei der Hydrolyse stattfindenden Spaltung müssen die Ver-
dauungsprodukte, die Albumosen und Peptone, ein niedrigeres Molekulargewicht
als das ursprüngliche Eiweiss haben. Dies ist auch, wie die Molekularbestim- Molekular
-

. ... gewicht.
raungen gezeigt haben, der Fall; da es aber hier nicht um reine Substanzen,
sondern um Gemenge sich gehandelt hat, sind die gefundenen Zahlen^) ohne
Interesse. Dasselbe gilt auch meistens von den Elementaranalysen von Albu-
mosen und Peptonen ®).
Ausser dem Verhalten bei der Aussalzung hat man auch andere Verhältnisse als Unter-
scheidungsmerkmale zwischen Peptonen und Albumosen aufzufinden sich bemüht. Als einen
solchen Unterschied betrachteten SCHRÖTTEE und Frankel®) den Schwefel. Die Peptone
sollen nach ihnen schwefelfrei, die Albumosen dagegen schwefelhaltig sein. Feänkel hat nur
eine Albumose (im Sinne KühnEs) gefunden, die schwefelfrei war.
Bei der Darstellung und Trennung der verschiedenen Albumosen und
Peptone nach den jetzt gebräuchlichsten Methoden wird immer zuerst alles durch
Neutralisation und durch Kochen fällbare Eiweiss entfernt. Dann können die
Albumosen mittelst Ammoniumsulfat nach dem Verfahren von Kühne von den
Peptonen getrennt und nach Pick und der HoFMEiSTERschen Schule in ver- Dar-
schiedene Fraktionen aufgeteilt werden. Die Trennung und Reindarstelluug der SÄdln’
b Zeitschr. f. physiol. Chem. 48 u. 50.
Moiiatsh. f. Chem. 26 u. 27.
®) Zeitschr. f. physiol. Chem. 44.
Sabanejew, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 26, Bef. S. 385; Paal ebenda 27, S. 1827;
Sjöqvist, Skand. Arch. f. Physiol. 5.
) Elementaranalysen von Albumosen und Peptonen findet man in den in der Fuss-
note 1, S. 128. zitierten Arbeiten von KÜHNE und Chixtenden und deren Schülern; ferner
bei Herth, Zeitschr. f. physiol. Chem. 1 und Monatsh. f. Chem. 5; Maly, Pflügers Arch.
0 u. 20; Henninger, Compt, Bend. 86; Schrötter, 1. c,; Paal, 1. c.
") Schrötter, Monatsh. f. Chem. 14 u. 16; Feänkel, Zur Kenntnis der Zerfalls-
produkte des Eiweisses bei peptischer und tryptiseher Verdauung. Wien 1896.

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		Lehrbuch der physiologischen Chemie / 135 (1910) Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry Table of Contents / Innehåll \| << Previous \| Next >>
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