- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
139

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - B. Albumoide oder Albuminoide - 3. Die Aminosäuren

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Leuzin. 139
worden. Es ist ein häufig gefundener Bestandteil bei den Evertebraten und
kommt auch häufig in dem Pflanzenreiche vor. Bei der hydrolytischen Spaltung
liefern verschiedene Proteine verschiedene Mengen Leuzin, wie aus den oben
mitgeteilten Tabellen zu ersehen ist. Ausser den dort angeführten Zahlen
mögen auch folgende erwähnt werden: Erlenmeyer und Schöffer erhielten
aus dem Nackenbande 36-45, Cohn aus Kasein 32, E. Fischer und
Abderhalden aus Hämoglobin 20 und Fischer und Dörpinghaus aus Hornsub-
stanz 18,3 p. c. Leuzin 1).
Das durch Spaltung der Proteine erhaltene Leuzin ist meistens das in
wässeriger Lösung linksdrehende, in saurer Lösung rechtsdrehende 1-Leuzin. Das
synthetisch von Hüfner ’^)
aus Isovaleraldehyd, Ammoniak und ZyanWasserstoff
dargestellte Leuzin ist dagegen optisch inaktiv. Ebenso erhält man, wie
E. Schulze und Bosshard gefunden haben, inaktives Leuzin bei Spaltung
des Eiweisses mit Baryt bei 160— 180° C, wohl infolge einer Razemisierung,
indem das gewöhnliche Leuzin beim Erhitzen mit Barytwasser bei derselben
Temperatur razemisiert wird. Das dl-Leuzin kann umgekehrt in verschiedener
Weise, am besten durch Darstellung der Formylverbindungen, in die zwei Kom-
ponenten gespaltet werden^).
Bei der Oxydation geben die Leuzine die entsprechenden Oxysäuren
(Leuzinsäuren). Beim Erhitzen zersetzt sich das Leuzin unter Entwickelung von
Kohlensäure, Ammoniak und Amylamin. Beim Erhitzen mit Alkali wie auch
bei der Fäulnis liefert es Valeriansäure und Ammoniak.
Das Leuzin kristallisiert in reinem Zustande in glänzenden, weissen, ausser-
ordentlich dünnen Blättchen. Gewöhnlich erhält man es jedoch als runde Knollen
oder Kugeln, die entweder hyalin erscheinen oder auch abwechselnd hellere oder
dunklere, konzentrische, aus radial gruppierten Blättchen bestehende Schichte
zeigen. Bei langsamem Erhitzen schmilzt das Leuzin und sublimiert in weissen
wolligen Flocken, welche dem sublimierten Zinkoxyde ähnlich sind. Gleich-
zeitig entwickelt es auch einen deutlichen Geruch nach Amylamin. Bei raschem
Erhitzen im geschlossenen Kapillarrohr schmilzt es unter Zersetzung bei 293
bis 295° C.
Das Leuzin, wie es aus tierischen Flüssigkeiten und Geweben gewonnen
wird, ist regelmässig nicht rein; es löst sich leicht in Wasser und ziemlich leicht
in Alkohol. Das reine Leuzin ist schwerlöslichei’. Die reinen 1- und d-Leuzine
lösen sich in 40—46 Teilen Wasser, leichter in heissem, sehr schwer in kaltem
Alkohol. Das dl-Leuzin ist bedeutend schwerlöslicher. Nach Habermann und
0 Erlenmeyer und Schöffer. Zit. nach Maly, Chem. d. Verdauungssäfte in Her-
manns Handh. d. Physiol. 5, Teil 2, S. 209; COHN, Zeitschr. f. physiol. Chem. 22; Fischer
und Mitarbeiter ebenda 36.
2) Journ. f. prakt. Chem. (N. F.) 1 .
Vergl. Zeitschr. f. physiol. Chem. 9 u. 10.
*) E. Fischer u. O. Warburg, Ber. d. d. chem. Gcscllsch. 38.
Ver-
schieden©
Leuzine.
Eigen-
schaften.
Kristalle
und
Löslichkeit.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0151.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free