- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - I. Einfache Proteine - B. Albumoide oder Albuminoide - 3. Die Aminosäuren

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Tyrosin.
Das natürlich vorkommende und durch Spaltung von Proteinen mit Säuren
oder Enzymen erhaltene Tyrosin ist 1-Tyrosin ;
das durch Zersetzung mit Baryt ^£aU®n.
oder synthetisch gewonnene ist dagegen dl-Tycosin, Aus Rübenschösslingen hat
V. Lippmann^) d-Tyrosin erhalten. Die Angaben über die sp. Drehung des
Tyrosins schwanken nicht unbeträchtlich. Für das Tyrosin aus Eiweiss hat
E. Fischer in salzsaurer Lösung die Werte (a)D = — 12,56 ä 13,2 gefunden,
Avährend Schulze und Winterstein^) für Tyrosin aus Pflanzen höhere Werte
bis zu (a) D = — 16,2 0 erhielten. Diese Forscher finden es wahrscheinlich,
dass wenn man niedrigere Werte erhält, eine Verunreinigung mit razemischem
Tysosin vorliegt.
Das Tyrosin kann in sehr unreinem Zustande leuzinähnliche Kugeln
bilden. Das gereinigte Tyrosin stellt dagegen farblose, seideglänzende, feine
Nadeln dar, welche oft zu Büscheln oder Ballen gruppiert sind. Es ist sehr
schwer löslich. Es wird von 2454 Teilen Wasser bei-]- 20° C und 154 Teilen
siedendem Wasser gelöst, scheidet sich aber beim Erkalten in Büscheln von
Nadeln aus. Bei Gegenwart von Alkalien, Ammoniak oder einer Mineralsäure
löst es sich leichter. In Essigsäure ist es schwer löslich. Aus einer ammonia-
kalischen Lösung scheidet es sich bei der spontanen Verdunstung des Am-
moniaks in Kristallen aus. 100 Teile Eisessig lösen im Sieden nur 0,18 Teile
Tyrosin und hierdurch, namentlich nach Zusatz von dem gleichen Volumen
Alkohol vor dem Sieden, kann das Leuzin quantitativ von dem Tyrosin ge-
trennt werden (Habermarn und Ehrenfeld) Der l-Tyrosinäth3dester kristal-
lisiert in farblosen Prismen, die bei 108—109 °C schmelzen. Das a-Naph-
thylisozyanat-l-tyrosin schmilzt bei 205 —206°, Durch verschiedenen e pflanzliche,
aber auch tierische Oxydasen, sog. Tyrosinasen, kann das Tyrosin unter Bildung
von dunklen, gefärbten Produkten oxydiert werden (vergl. Kap. 1), Man er-
kennt das Tyrosin an der Kristallform und an folgenden Reaktionen,
PiRiAS Probe. Man löst das Tyrosin in konzentrierter Schwefelsäure
unter Erwärmen auf. wobei Tyrosinschwefelsäure entsteht, lässt erkalten, ver- Pirias Tyro-
dünnt mit Wasser, neutralisiert mit BaCOg und filtriert. Das Filtrat gibt bei
Zusatz von Eisenchloridlösung eine schöne violette Farbe. Die Reaktion wird
durch Gegenwart von freier Mineralsäure und durch Zusatz von zu viel Eisen-
cblorid gestört.
Hofmanrs Probe. Übergiesst man eine kleine Menge Tyrosin im Reagenz-
glase mit etwas Wasser, fügt einige Tropfen der MiLLONschen Reagenzflüssig- Hofmanns
keit zu und kocht die Probe einige Zeit, so färbt sich die Flüssigkeit schön
rot und gibt dann einen roten Niederschlag. Man kann auch erst Merkmlnitrat
9 Ber. d..d. ehern. Gesellsch. 17.
Vergl. Hoppe- Seyler-Thierfelder, Handb. d. physiol. u.
7. Aufl. 1903. Ferner E. Fischer, Bcr. d. d. ehern. Gcsellseh. 32;
STHiN, Zeitsehr. f. physiol, Cliem. 45.
Zeitsehr. f, physiol, Chem, 37.
pathol. Ohein.-Analyse.
Schulze u. Winter-

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