Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - II. Zusammengesetzte Proteine (Proteide) - B. Nukleoproteide
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17Ü Drittes Kapitel
Levene und Mandel nehmen die Existenz von anderen solchen „Mononukleo-
tiden“, nämlich Glykophosphoadenin-, Zytosin- und Guaninsäure an, welche mit
einander zu einer zusammengesetzten Nukleinsäure „Polynukleotid“ sich vereinigen
können, eine Ansicht, die wohl mit der von Steudel auf eins hinausläuft.
Die Frage, ob die zusammengesetzten, bisweilen als „echte“ bezeichneten Nuklein-
säuren chemische Individuen oder nur Gemenge von verwandten, einfacheren
Nukleinsäuren sind, hat durch diese Untersuchungen von Levene und Steudel
an Interesse gewonnen.
Guauylsäure. Diese Säure, welche zuerst von Bang aus dem Pankreas
dargestellt wurde und nach ihm die Zusammensetzung C44HggN2oP403^ hat, ist
später von W. Jones und Rowntree in der Milz und von Levene und
Mandel^) in der Leber gefunden worden. Als unzweifelhafte Spaltungspro-
dukte liefert sie Guanin, Pentose (1-Xylose nach Neüberg) und Phosphorsäure,
wogegen das Vorkommen von Glyzerin unter den Spaltungsprodukten nicht
sicher erwiesen ist und von einigen Forschern entschieden in Abrede gestellt
Ouanyi- wird ^). Die von Bang zuerst beschriebene Säure, die /S-Säure, soll aus einer
säui*0ii
anderen Säure, der a-Guanylsäure, unter Abspaltung von 1 Molekül Pentose
entstehen, und iu der a-Guanylsäure sollen auf je 1 Molekül Phosphorsäure
1 Molekül Pentose und 1 Molekül Guanin kommen. Entsprechend der Ab-
spaltung von Pentose bei ihrer Entstehung ist die /?-Säure etwas reicher an
Phosphor und Stickstoff als die a-Säure, nämlich 7,64, bezw. 18,21 p. c. gegen
6,65, bezw. 15,38 p. c. iu der a-Säure. Die letztere ist zum Unterschied von
der Säure leicht löslich auch iu kaltem Wasser.
Adenyl- <^6*^ Thymusdrüse soll nach Bang^) auch eine einfache Nukleinsäure,
saure.
näiulich eine Adenylsäure Vorkommen ;
es liegen jedoch hierüber noch keine mehr
eingehenden Untersuchungen vor.
Iiiosinsäure, CigHigN^POg, ist eine zuerst von Liebig aus dem Fleische
einiger Tiere isolierte und dann von Haiser^) weiter studierte, namentlich aus
dem Fleischextrakte erhältliche Säure, die auf Grund der Untersuchungen von
Inosinsäure. Neüberg und Brahn und von Fr. Bauer eine einfache Nukleinsäure zu sein
scheint^). Als Hydrolyseprodukte liefert sie Phosphorsäure, Hypoxanthin und
Pentose nach dem Schema CjgH^gN^POg -j- 2H2O = HgPO^ -j- C5H4N4O -|-
CgH^gOg. Die Pentose ist, wie Neuberg und Brahn gezeigt haben, 1-Xylose.
Die Säure ist amorph und in salzsäurehaltiger Lösung lävogyr: (a) D =
1) Bang, Zeitschr. f. physiol Chem. 26; mit EaaschoU, PIofmkisters Beiträge 4:
Jones u. Rowntree, Journ. of biol. Chem. 4; Levene u. Mandel, Bioch. Zeitschr. 10.
2) V. Fürth u. Jerusalem, Hofmeisters Beiträge 10 u. 11; Steudel, Zeitschr. f.
physiol. Chem. 53. Vergl. auch Bang, Hofmeisters Beiträge 11.
3) Hofmeisters Beiträge 5.
Liebig, Annal. d. Chem. u. Pharm. 62; F. Haiser, Monatsh. f. Chem. 16.
3) Neüberg u. Brahn, Bioch. Zeitschr. 5 und Ber. d. d. chem. Gesellseh. 41, S. 3376;
Fr. Bauer, Hofmeisters Beiträge 10. Eine etwas abweichende Ansicht über die Natur dei
Inosinsäure findet man bei Levene u. W. A. Jacobs, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 41, S. 2703.
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