- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
182

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Proteine - II. Zusammengesetzte Proteine (Proteide) - B. Nukleoproteide

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182 Drittes Kapitel.
Ouaniu.
Vorkommen
des
Guanins.
Eigen-
schaften
und
Reaktionen.
Ver-
bindungen
dann vorsichtig die Flüssigkeit und befeuchtet den trockenen Eückstand mit
Ammoniak.
HN — CO
Guanin, C5H5N-O = H„N . C —C —NH (2-Amino-6-Oxypurin),
II II
>CH
N — C — n/
Das Guanin kommt in allen zellenreichen Organen vor. Es findet sich ferner in
den Muskeln (in sehr kleiner Menge); in Fischschuppen und in der Schwimmblase
einiger Fische als irisierende Kristalle von Guaninkalk ;
im Retinaepithel von
Fischen ;
in Guano und in Spinnenexkrementen, als Hauptbestandteil derselben,
und endlich angeblich auch im Menschen- und Schweineharn. Unter patho-
logischen Verhältnissen hat man es im leukämischen Blute und bei der Guanin-
gicht der Schweine in deren Muskeln, Gelenken und Bändern gefunden.
Das Guanin ist ein farbloses, gewöhnlich amorphes Pulver, welches in-
dessen aus seiner Dösung in konzentriertem Ammoniak bei der freiwilligen Ver-
dunstung des letzteren in sehr kleinen Kristallen sich ausscheiden kann. Unter
Umständen kann es nach Horbaczewski auch in Drusen, die dem Kreatinin-
chlorzink ähnlich sehen, kristallisieren, ln Wasser, Alkohol und Äther ist es
unlöslich. Von Mineralsäuren wird es ziemlich leicht, von Alkalien leicht, von
Ammoniak aber nur äusserst schwer gelöst. Nach Wulff lösen sich in 100 ccm
kalter Ammoniaklösung von resp. 1, 3 und 5 p. c. NH3 bezw. 9, 15 und 19 mg
Guanin. In heisser Ammoniaklösung ist die Löslichkeit relativ bedeutend
grösser. Das salzsaure Salz kristallisiert leicht und ist, seines charakteristischen
Verhaltens im polarisierten Lichte wegen, zur mikroskopischen Erkennung des
Guanins von Kossel empfohlen worden. Das Sulfat enthält 2 Mol. Kristall-
wasser, die beim Erhitzen auf 120° C vollständig entweichen, und hierdurch
sowie dadurch, dass das Guanin beim Zersetzen mit Chlorwasser Guanidin liefert,
unterscheidet es sich von dem 6-Amino-2-Oxypurin, welches als ein Oxydations-
produkt des Adenins aufzufassen ist und möglicherweise als Produkt des chemi-
schen Stoffwechsels vorkommt (E. Fischer). Das 6-Amino-2-Oxypurinsulfat
enthält nur 1 Mol. Kristallwasser, das bei 120° C nicht entweicht. Von Pikrin-
säure, wie auch von Metaphosphorsäure, werden selbst sehr verdünnte Guanin-
lösungen gefällt. Die Niederschläge können zur quantitativen Bestimmung be-
nutzt werden. Die Silberverbindung wird von siedender Salpetersäure sehr
schwer gelöst und beim Erkalten kristallisiert die Doppelverbindung leicht aus.
Zu der Salpetersäureprobe verhält sich das Guanin wie das Xanthin, gibt aber
mit Alknil beim Erwärmen eine mehr blauviolette Farbe. Eine warme Lösung
von salzsaurem Guanin gibt mit kalt gesättigter Lösung von Pikrinsäure einen
aus seideglänzenden Nadeln bestehenden, gelben Niederschlag (Capranica). Mit
q Zeitschr. f. physiol. Chem. 17.
q Über die chem. Zusammensetz, der Zelle. Verhandl. d. physiol. Gesellsch. zu Beilin
1890—91, Nr. 5. u. 6.

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