Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - I. Blutplasma und Blutserum - Das Blutserum
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Enzyme und andere Serumbestandteile, 255
Enzyme verschiedener Art. Nach Köhmann, Bial, Hamburger u. aA) kommt
darin sowohl Diastase, welche Stärke und Glykogen in Maltose, bezw. Isomal-
tose überführt, wie auch Maltase vor. Hanriot hat im Serum eine Lipase Enzyme,
nachgewiesen, welche Butyrin zerlegt und Neutralfette und andere Ester zer-
legen soll. Das Vorkommen einer Butyrinase wird auch allgemein zugegeben,
wogegen die Fähigkeit dieser Lipase, Olein und andere Neutralfette zu zerlegen
nicht allgemein anerkannt ist (Arthus, Doyon und Morel) ^). Diese lipolytische
Fähigkeit, wenn sie überhaupt in dem von Hanriot behaupteten Umfange
vorkommt, ist übrigens nicht zu verwechseln mit der von Connstein und
Michaelis zuerst beobachteten, von Weigert weiter studierten Umwandlung
des Fettes in wasserlösliche, nicht näher bekannte Substanzen, eine Um-
wandlung, deren Vorkommen übrigens von G. Mansfeld 3) vollständig ge-
leugnet wird.
Ausser den nun genannten Enzymen und dem Thrombin hat man im
Blutserum oder Blut mehrere andere Enzyme, darunter Oxydasen, Katalase,
proteolytische Enzyme, darunter auch die von Abderhalden und
Mitarbeitern^) studierten polypepti d s palten den Enzyme, ferner Chy-
mosin und mehrere Antienzyme gefunden. Es kann aber auf dieselben,
ebensowenig wie auf die vielen, noch nicht chemisch charakterisierbaren Stoffe,
die man Toxine und Antitoxine, Immunkörper, Alexine, Hämo-
lysine, Zytotoxine usw. genannt hat, hier eingegangen werden. Ebenso-
wenig entspricht es dem Plane dieses Buches, auf die Präzipitine, wenn sie zipit’ne u. a.
auch ein biologisches Reagenz auf verschiedene Eiweissstoffe liefern, einzugehen.
Es mag hier nur daran erinnert werden, dass, wie die Arbeiten von Bordet,
Ehrlich, Wassermann, Schütze, Uhlenhuth^) u. a. gezeigt haben, wieder-
holte Injektionen von einem fremden Eiweisskörper oder von Blut einer anderen
Tierart das Blut des so behandelten Tieres derart verändert, dass es dem in-
jizierten Eiweissstoffe, bezw. Blute gegenüber fällende Eigenschaften annimmt.
Hierdurch erhält man ein biologisches Reagenz auf verschiedene Eiweissstoffe
und auf Blut verschiedener Tiere, welch letzteres Verhalten durch die Arbeiten
von Uhlenhuth auch forenische Bedeutung gewonnen hat. Die verschiedenen
Enzyme und Antienzyme, Toxine und Antitoxine, Präzipitine usw. werden im
*) Eöhmann; Röhmann u. C. Hamburger, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 25 u. 27
u. Pflügers Arch. 52 u. 60; Bial, Über das diast. Ferm. etc. Inaug.-Diss. Breslau 1892
{altere Literatur). Vergl. ferner Pflügers Arch. 52, 51 u. 55.
Hanriot, Compt. rend. soc. biol. 48 u. 54; Compt. Bend. 123 u. 132; Arthus,
Journ. de Physiol. et de Pathol. 4; Doyon u. Morel, Compt. rend soc. biol. 54; Achard
u. Clerc (Lipase in Krankheiten), Compt. Rend. 129 u. Arch. d. med. exper. 14 (zit. nach
Bioch. Zentralbl. I,).
®) CONNSTEiN u. Michaelis, Pflügers Arch. 65 u. 69 ;
Weigert ebenda 82 ; Mansfeld
Zentralbl. f. Physiol. 21.
’
*) Zeitschr. f. physiol. Chem. 51, 63, 56.
®) Die einschlägige Literatur ist in bakteriologischen Zeitschriften und Arbeiten zu finden
Vergl. auch L. Michaelis, Bioch. Zentralbl. 3, S. 693.
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