Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - III. Das Blut als ein Gemenge von Plasma und Blutkörperchen
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Kalksalze und Blutgerinnung. 299
suchungen von Sabbataki^) zeigen auch die Notwendigkeit der Kalziumsalze
oder der freien Kalziumionen, ohne dass hierdurch jedoch die Wirkungsweise
des Kalziums bei der Gerinnung aufgeklärt worden ist.
Nach einer früher allgemein akzeptierten, von Abthtjs und Pages herrührenden An-
sicht sollten die löslichen, durch Oxalat fällbaren Kalksalze notwendige Bedingnisse für die
fermentative Umwandlung des Fibrinogens sein, indem nämlich das Thrombin bei Abwesen-
heit von löslichem Kalksalz unwirksam sein sollte. Diese Ansicht ist indessen, wie die Unter-
suchungen von Alex. Schmidt, Pekelharing und Hammarsten gezeigt haben, unhaltbar.
Das Thrombin wirkt nämlich sowohl bei Ab- wie bei Anwesenheit von fällbarem Kalksalz.
Die Theorie von Lilienfeld, der zufolge das Leukonukle’iu aus dem Fibrinogen eine
Proteinsubstanz, das Thrombosin, abspalten würde, welche darauf mit dem vorhandenen
Kalke als eine unlösliche Verbindung, Thrombosinkalk (Fibrin), sich ausscheidet, ist ebenfalls, Theorie von
wie Hammarsten, Schäfer und Gramer ®) gezeigt haben, unrichtig. Das Thrombosin ® •
Lilienfelds ist nichts anderes als Fibrinogen, welches in kochsalzarmer oder -freier Lösung
vou einem Kalksalz gefällt wird.
Nach Pekelharing^) ist das Thrombin die Kalkverbinduiig des Prothrom-
bins, und man könnte deshalb auch geneigt sein, das Wesen der Gerinnung in
einer Überführung von Kalk auf das Fibrinogen und der Ausscheidung der
unlöslichen Kalkverbindung, des Fibrins, zu suchen. Hiergegen kann man in-
dessen unter anderem einwenden, dass man das Fibrin, wenn auch noch nicht
absolut kalkfrei jedoch so arm an Kalk erhalten hat (Hammarsten)^), dass, wenn
der Kalk dem Fibrinmoleküle angehörte, das Fibrinmolekül mehr als zehnmal Bedeutung
grösser als das Hämoglobinmolekül sein sollte, was nicht anzunehmen ist. Es Kalksalze,
spricht dies, wie viele andere Beobachtungen, entschieden dafür, dass der Kalk
eher von dem Fibrinogen nur mit niedergerissen wird.
Wenn der Kalk also für die Umwandlung des Fibrinogens in Fibrin bei
Gegenwart von Thrombin ohne Bedeutung zu sein scheint, so widerspricht dies
jedoch, wie oben bemerkt, nicht der Beobachtung von Arthus und Pages von
der Unentbehrlichkeit der Kalksalze für die Gerinnung des Blutes und des
Plasmas. Es ist wohl nämlich nunmehr sicher, dass die Kalksalze, in Überein-
stimmung mit der Annahme Pekelharings, notwendige Bedingnisse für die
Entstehung des Thrombins sind.
Versucht man eine Zusammenfassung der in dem Vorigen angeführten,
einander zum Teil widersprechenden etwas älteren Untersuchungen und Ansichten
zu machen, so dürfte man wohl folgendes als das Wesentlichste ansehen können üingungen
_ . . . , _
für die
r ür die Gerinnung sind in erster Linie zwei Stoffe erforderlich, das Fibrinogen
und das ihrombin. Das Fibrinogen ist in dem Plasma präformiert vorhanden.
Das Thrombin kommt dagegen im lebendigen Blute nicht, wenigstens nicht in
b Hammarsten, Nova Acta reg. Soc. Scient. Upsal. (3) 10 1879. Green, Journ. of
Physiol. 8; Eingek und Sainsbury ebenda 11 u. 12; Arthus et Pages und Arthus,
vergl. lussnote 4, S. 239 und Hammarsten, Zeitschr. f. physiol. Chem. 22; Sabbatani zit.
nach Zentralbl. f. Physiol. 16, S. 665.
b Hammarsten, Zeitschr. f. physiol. Chem, wo die anderen Forscher zitiert sind.
b Hammarsten 1. c. ;
Schäfer, Journ. of Physiol. 17; Gramer, Zeitschr. f. physiol
Chem. 23.
‘) Vergl. Fussnote 4, S. 244 und besonders ViRCHOW-Festschr. 1. 1891.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 28.
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