- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
300

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - III. Das Blut als ein Gemenge von Plasma und Blutkörperchen

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300 Sechstes Kapitel.
Plasma und
Prothrom-
bin.
Anwesen-
heit von
Prothrom-
bin im
Plasma.
nennenswerter Menge als solches vor, sondern wird aus einer anderen Substanz,
dem Prothrombin, gebildet. Für das Zustandekommen dieser Thrombinbildung
ist die Gegenwart von Kalksalzen notwendig, während die letzteren für die
enzymatische Umwandlung des Fibrinogens in Fibrin nicht notwendig sind.
Für die Entstehung des Thrombins aus seiner Muttersubstanz sind aber ausser
den Kalksalzen auch andere, zymoplastisch wirkende Substanzen, die in irgend
einer Beziehung zu den Formelementen des Blutes stehen, notwendig.
Die noch unaufgeklärten oder streitigen Fragen betreffen also in erster
Linie die Thrombinbildung und die Beziehung der Formelemente zu derselben.
Eine solche, noch strittige Frage ist die, ob die Muttersubstanz des
Thrombins in dem Plasma des zirkulierenden Blutes enthalten ist oder ob sie
einen der Stoffe darstellt, welche vor der Gerinnung aus den Formelementen
heraustreten. In dieser Hinsicht stehen zwei Ansichten einander gegenüber,
nämlich die von Alex. Schmidt und die von Pekelhaeing. Nach Alexander
Schmidt kommt das Prothrombin in dem zirkulierenden Plasma präformiert
vor und es wird von den aus den Formelementen heraustretenden zymoplasti-
schen Substanzen in Thrombin umgewandelt. Pekelhaeing ist dagegen der
Ansicht, dass das Blutplasma keine nennenswerten Mengen Prothrombin ent-
hält. Dieser Stoff tritt nach ihm vor der Gerinnung aus den Formelementen
in das Plasma über und wird durch die Kalksalze desselben in Thrombin um-
gewandelt. Das zugunsten dieser Ansicht angeführte Verhalten des durch
Blutegelinfus flüssig gehaltenen Blutplasmas, dass es nämlich nicht nach Zu-
satz von Kalksalzen, wohl aber nach Zusatz von Prothrombinlösung gerinnt,
ist indessen nicht ganz beweisend. Das Blutegelextrakt enthält nämlich einen
Stoff, das Hirudin, welches nach Morawitz ein Antikörper des Thrombins ist
und dasselbe quantitativ neutralisiert. Durch Zusatz von Prothrombin kann
also neues Thrombin entstehen, welches, wenn das Hirudin in nicht zu grossem
Überschuss vorhanden ist, zur Wirkung kommen kann.
Für die Abwesenheit von Prothrombin im zirkulierenden Plasma sprach
eher das Verhalten des Fluornatriumplasmas. Solches Plasma enthält nach
Arthus kein Prothrombin, eine Angabe, die von Moeawitz insoferne bestätigt
worden ist, als nach ihm das Fluoridplasma um so weniger Prothrombin enthält
je weniger verändert das Blut in die Fluornatriumlösung einfliesst. Man kann
auch nach ihm, wenigstens bisweilen, ein Fluoridplasma gewinnen, welches kein
Prothrombin enthält. Diesen Beobachtungen gegenüber steht indessen die Be-
hauptung von Fuld wie von Schittenhelm und Bodong, dass das Fluoridplasma
Prothrombin enthält. Da ferner Bordet und Gengou^) gezeigt haben, dass der im
b Arthus, Journ. de Physiol. et Pathol. 3 u. 4 und Compt. rend. soc. biol. 5b. Die
Arbeiten von Morawitz findet man in Hofmeisters Beiträge 4 u. 5 und Deutsch. Areh. £.
klin. Med. 79 u. 80 und in Handb. der Bioch. von Oppenheimer Bd. 2; Püld,
Zcntralbl, f. Physiol. 17, S. 529, mit SpiRO, Hofmeisters Beiträge 5; Schittenhelm u.
Bodong, Areh. f. exp. Path u. Pharm. 54; Bordet u. Gengou, Annal. Instit. Pasteur IS.
Die neuere Literatur findet man bei LOEB, Bioch. Zentralbl. Bd. 6, S. 907.

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