- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
301

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - III. Das Blut als ein Gemenge von Plasma und Blutkörperchen

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Thrombogen und Thrombokinase. 301
Fluoriclplasma entstehende Niederschlag das Prothrombin mit niedefreissen kann,
sind die Beobachtungen von Arthus und Morawitz in diesem Punkte nicht
völlig beweiskräftig, und Morawitz ist nunmehr auch der Ansicht, dass das
Prothrombin im Plasma präformiert vorkommt. Derselben Ansicht ist auch Nolf^),
und gegenwärtig betrachtet man wohl allgemein das Prothrombin oder, wie man
es nunmehr auch nennt, das Thrombogen (Morawitz, Nolf) als einen prä-
formierten Bestandteil des Plasmas. Das von Arthus beobachtete Fehlen des
Prothrombins im Peritonealtranssudate vom Pferd dürfte auch schwerlich als
schwerwiegender Beweis gegen das Vorkommen dieses Stoffes im Blutplasma
herangezogen werden können.
Wenn man also nunmehr ziemlich einig über das Vorkommen von min-
destens drei Stoffen — Fibrinogen, Prothrombin (Thrombogen) und Kalksalzen
— in dem Plasma ist, so fragt es sich demnächst, wie die Thrombinbildung aus
dem Thrombogen zustande kommt. Hier kommen nun die zymoplastischen
Substanzen in Betracht, und der Ausgangspunkt der neuen Untersuchungen war
die seit langem bekannte, vorher besonders von Delezenne am Vogelblutplasma
studierte, gerinnungsbeschleunigende Wirkung verschiedener Gewebsextrakte.
Über die Natur und Wirkungsweise der wirksamen Bestandteile dieser Extrakte
ist man leider nicht einig. Nach Morawitz ist aber der wirksame Stoff nicht
Thrombin, sondern eine andere, von ihm Thrombokinase genannte Substanz,
welche neben den Kalksalzen für die Umwandlung des Prothrombins (des Throm-
bogens nach Morawitz) notwendig sein soll. Die Produktion von Thrombokinase
ist nach Morawitz eine allgemeine Eigenschaft des Protoplasmas und kommt
also auch den Leukozyten (und Blutplättchen) zu. Zur Erzeugung des Thrombins
sind also nach seiner Ansicht 3 Substanzen notwendig, nämlich Thrombogen,
Thrombokinase und Kalksalze. Das Thrombogen ist jedoch nach Morawitz
nicht identisch mit dem Prothrombin (anderer Autoren), welches er ct-Prothrombin
nennt, sondern ist eine Muttersubstanz des letzteren. Den Vorgang bei der
Thrombinbildung kann man sich nach ihm in der Weise vorstellen, dass die
Kinase erst das Thrombogen in a-Prothrombin umsetzt, welch letzteres dann
durch die Kalksalze in Thrombin (a) übergeführt wird.
Die Thrombokinase soll nicht, wenigstens nicht in nennenswerter Menge
in dem zirkulierenden Blute vorhanden sein, sondern wird von den Formelementen
geliefert. Der erste Anstoss zu der Gerinnung geht dementsprechend von den
letzteren aus und ebenso rührt die gerinnungsbeschleunigende Wirkung der
Gewebe oder Gewebsteile, wie oben angegeben, von ihrem Gehalt an Kinase
her. Zum Teil beruht sie aber auch darauf, dass die Gewebssäfte die sekretorische
Tätigkeit der Formelemente anregen.
Zu im wesentlichen ähnlichen Resultaten ist auch Fuld^) unabhängig von
Morawitz gelangt, er hat aber andere Namen gewählt. Die drei Substanzen
b Arch. internat. de Physiol. 6 1908.
Zentralbl. f. Physiol. 17 ;
Vergl. auch FuLD u. SPiRO, Hofmeisters Beiträge 5.
Pro-
thrombin.
Entstehung
des
Thrombins.
Thrombo-
kinase.

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