Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 7. Chylus, Lymphe, Transsudate und Exsudate - I. Chylus und Lymphe
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B28 Siebentes Kapitel.
Lymph-
bildung
nach Ashors
Ansicht.
riltrations-
hypothese.
dass nach Einführung von Lyinphagoga erster Ordnung hauptsächlich Leber-
lyinphe sezerniert wird, was er als einen Beweis gegen die Ansicht Heidenhaixs
verwertete und durch die Annahme einer, infolge der giftigen Reizwirkung dieser
Stoffe, erhöhten Permeabilität der Gefässwand erklären zu können glaubte. Nach
Asher dagegen rührt dieser gesteigerte Lymphfluss daher, dass die fraglichen
j
Stoffe — wie überhaupt diejenigen Einflüsse, welche die Tätigkeit der Leber
anregen — zu einer vermehrten Lymphbildung in diesem Organe führen. Diese |
Annahme findet eine Stütze in den Erfahrungen über die Einwirkung der |
Lyinphagoga auf Blutgerinnung und Lebertätigkeit (Delezenne u. a.), denn nach ^
Gley haben diese Stoffe gleichzeitig eine lymphagoge und eine, die Sekretion der i
Drüsen anregende Wirkung. Ein direkter Beweis für die Einwirkung der |
Lyinphagoga erster Ordnung auf die Organe liegt ferner darin, dass nach
j
Kusmine Pepton, Blutegelextrakt und die Extraktivstoffe der Krebsmuskeln
j
direkt auf die Leberzellen einwirken und morphologische Veränderungen der- [
selben hervorrufen. Der Zusammenhang zwischen Organarbeit und Lymphbildung [
ist übrigens ausser von den genannten Forschern auch von anderen an Muskeln j|
und Drüsen (Hamburger, Bainbridge) gezeigt worden ^). ii
Die Grösse der Organarbeit übt also gewiss einen wesentlichen Einfluss
auf Menge und Beschaffenheit der Lymphe aus. Hieraus lassen sich aber keine
bestimmten Schlüsse darüber ziehen, ob die Lymphbildung durch physikalisch-
chemische Vorgänge allein zustande kommt, oder ob hierbei besondere, nicht
näher definierbare, sog. sekretorische Kräfte mitwirken. Hinsichtlich dieser viel
umstrittenen Frage ist in erster Linie daran zu erinnern, dass durch wichtige
Arbeiten von Heidenhain, Hamburger, Lazarus-Barlow u. a., wie auch i
durch die Untersuchungen von Asher und Gies und von Mendel und Hooker^)
über den stundenlang anhaltenden postmortalen Lymphfluss, die alte Filtrations- •
hypothese unhaltbar geworden ist. Dass die Rolle der Filtration im Verhältnis i
zu derjenigen der osmotischen Kräfte nur eine geringe sein kann, ist auch von ;
den Anhängern der physikalisch-chemischen Theorie der Lymphbildung kräftig :
hervorgehoben worden.
Dass die Arbeit der Drüsen- und Gewebezellen einen Unterschied in dem
osmotischen Drucke auf beiden Seiten der Kapillarwand bewirken muss, haben i
mehrere Forscher (Koranyi, Starling, Roth, Asher u. a.) in klarer Weise
dargelegt. Dass dem auch so sein muss, geht aus mehreren Verhältnissen und
schon daraus hervor, dass bei der Desassimilation in den Zellen Stoffe von
hohem Molekulargewicht in eine grössere Anzahl von kleineren Molekülen ge-
spalten werden, welch letztere direkt, falls sie die Zellen verlassen und in die
Gewebeflüssigkeit übergehen, oder indirekt, wenn sie in den Zellen verbleiben.
1) Hinsichtlich der hier zitierten Arbeiten wie bezüglich der Literatur über Lymph-
bildung überhaupt kann auf die Arbeit von Ellinger, „Die Bildung der Lymphe“, Ergehn,
der Physiol. 1, Abt. 1, 1902, und Asher, Bioch. Zentralbl. 4 hingewiesen werden.
‘^)
Anier. Journ. of Physiol. 7. Siehe im übrigen Fussnote 1.
i
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