Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 7. Chylus, Lymphe, Transsudate und Exsudate - Anhang. Lymph- und Blutgefäss-Drüsen und endokrine Drüsen
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Die Schilddrüse.
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auf nur etwas mehr als die Hälfte des Hungereiweissumsatzes bei gleichgrossen
normalen Hunden herabgehen kann (Falta und Mitarbeiter i). Umgekehrt
beobachtet man bei Verabreichung von grösseren Mengen Schilddrüsensubstanz
eine starke Steigerung des Eiweissumsatzes neben gewissen anderen Symptomen.
Als eine Form von Hyperthyreoidismus betrachtet man auch den Morbus
Basedowii, welcher auf eine vermehrte Tätigkeit der Drüse, eine Überproduktion
von dem spezifischen Sekrete zurückgeführt wird.
Welcher Art die spezifisch wirkenden Stoffe sind und inwiefern die von
S. Fkänkel, Drechsel und Kocher^) gefundenen, noch nicht hinreichend
charakterisierten Basen hierbei in Betracht kommen, lässt sich gegenwärtig nicht
sagen. Als spezifisch wirksame Substanz hat man auf Grund der Untersuchungen
von Notkin^) und Oswald^) allgemein eine Proteinsubstanz Notkins Thyreo-
proteid, Oswalds Jodthyreoglobulin — angenommen. Diese Annahme
widerspricht allerdings nicht der Ansicht von Baumann und Roos, dass die
wirksame Substanz das Jodothyrin sei, denn das letztere könnte als Spaltungs-
produkt aus dem Jodthyreoglobulin entstehen. In der Tat entsteht auch, wie
Oswald®) gefunden hat, bei der TrypsinVerdauung des Jodthyreoglobulins eine
dem Jodothyrin ähnelnde Substanz; es sprechen aber mehrere Gründe dafür,
dass die Wirkungen der Schilddrüsen Substanz nicht an einen einzigen Stoff»
sondern an mehrere gebunden sind.
Jodothyrin wurde von Baumann, welcher als erster den Jodgehalt der Schilddrüse
gefunden und, namentlich zusammen mit EOOS®), die Bedeutung desselben für die physiolo-
gische Wirksamkeit der Drüse gezeigt hat, als die einzig wirksame Substanz betrachtet. Das
Jodothyrin erhielt Baumann nach dem Sieden der Drüsenmasse mit verdünnter Schwefelsäure
als eine amorphe, braune, in Wasser fast unlösliche Masse, die in Alkalien leicht löslich ist
und durch Säurezusatz wieder gefällt wird. Das Jodothyrin, welches oöenhar keine einheit-
liche Substanz ist, hat einen wechselnden Jodgehalt und ist kein Eiweisskörper. Nach V. Fürth
und C. Schwarz ist es wahrscheinlich ein durch die Säurewirkung enstandenes melanoidin-
artiges Umwandlungsprodukt des jodierten Drüseneiweisses.
Thyreoglobulin oder Jodthyreoglobulin erhielt Oswald aus dem Wasser-
auszuge der Drüse durch Halbsättigung mit Ammoniumsulfat. Es bat die Eigen-
schaften der Globuline und, abgesehen von dem Jodgehalte, etwa dieselbe Zu-
sammensetzung wie die Eiweissstoffe überhaupt. Der Gehalt an Jod ist schwankend,
H. Eppinger, W. Falta u. C. Rudinger, Zeitschr. f. klin. Med. 66.
*) Frankel, Wien. med. Blätter 1895 u. 1896; Drechsel u. Kocher, Zentralbl. f.
Physiol. 9, S. 705.
®) "Wien. med. Wochenschr. 1895 und ViRCHOWs Arch. 144-, Suppl. S. 224.
*) Vergl, Fussnote 2, S. 349.
®) Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 60.
Über diesen Gegenstand vergl. man Baumann u. Eoos, Zeitschr. f. physiol. Chem.
21u. 22; ferner Baumann, Münch, med. Wochenschr. 1896; Baumann u. Goldmann ebenda;
Roos ebenda; 0. v. Fürth u. C. Schwarz, Pflügers Arch. 124. Reichhaltige Literatur-
angaben über die Wirkung des Jodothyrins und der Thyreoideapräparate findet man hei RoOS,
Zeitschr. f. physiol. Chem. 22, S. 18. Bezüglich der Wirkung auf Eiweisszerfall und StoflT-
wechsel vergl. man F. VoiT, Zeitschr. f. Biol. 35; ScHÖNDORFF, Pflügers Arch. 67;
Andersson u. Bergmann, Skand. Arch. f. Physiol. 8 und Magnus-Levy, Zeitschr. f. klin.
Med. 32.
Eiweiss-
umsatz.
Spezifisch
wirkende
Bestand-
teile.
Jodothyrin.
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