Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 7. Chylus, Lymphe, Transsudate und Exsudate - Anhang. Lymph- und Blutgefäss-Drüsen und endokrine Drüsen
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Struma
cystica.
Folgen der
Exstir-
pation der
Schilddrüse.
Innere
Sekretion,
350 Siebentes Kaintel.
Auch Kristalle von Kalziumoxalat kommen nicht selten vor. Der Inhalt der Struma-
zysten hat bisweilen eine von zersetztem Blutfarhstofife, Methämoglobin (und Hämatin?)
herrührende, braune Farbe. Auch Gallenfarbstoffe sind in solchen Zysten gefunden worden.’
(Bezüglich des Paralbumins und des Kolloids, welche man auch bei Struma cvstica
und Kolloidentartung gefunden haben soll, vergl. Kap. 13.)
Von besonderem Interesse sind namentlich diejenigen Substanzen, welche
in näherer Beziehung zu den Funktionen der Drüse zu stehen scheinen.
Die vollständige Exstirpation wie auch die pathologische Verödung der
Schilddrüse hat schwere, schliesslich zum Tode führende Störungen zur Folge.
Beim Hunde stellen sich nach der totalen Exstirpation Störungen von seiten des
Nerven- und Muskelsystems, wie Zittern und Krämpfe ein, und der Tod er-
folgt meistens innerhalb kurzer Zeit, am öftesten während eines Krampfanfalles.
Für die Folgen der Operation ist es jedoch, wie namentlich Gley, Vassale
und Generali^) durch Versuche an verschiedenen Tieren gezeigt haben, von
der allergrössten Bedeutung, ob die von Sakdsteöm-) entdeckten Glandulae para-
thyreoideae mit entfernt worden sind oder nicht. Bei Pflanzenfressern (Kaninchen),
bei welchen infolge der anatomischen Verhältnisse die Parathyreoidealdrüsen nur
selten bei der Operation mitexstirpiert wurden, fehlte regelmässig die Tetanie
und die Stoffwechselstörungen traten in den Vordergrund. Werden bei Hunden
diese Drüsen geschont, so bleibt auch bei ihnen die Tetanie aus, und es treten
die Störungen des Stoffwechsels auf. Beim Menschen treten nach dem Weg-
fallen der Funktion der Drüse infolge einer Operation oder anderer Verhältnisse
verschiedene Störungen auf, wie nervöse Symptome, Abnahme der Intelligenz,
Trockenheit der Haut, Ausfallen der Haare und überhaupt diejenigen Symptome,
die man unter dem Namen ^^Kachexia thyreopriva^^ zusammengefasst hat und die
allmählich zum Tode führen. Unter diesen Symptomen ist besonders die eigen-
tümliche, als Myxoedem bezeichnete schleimige Infiltration und Wucherung
des Bindegewebes zu nennen.
Alle diese Verhältnisse deuten darauf hin, dass die Thyreoidea zu den
Drüsen mit sog. innerer Sekretion, den endokrinen Drüsen gehört. Der schlagendste
Beweis hierfür liegt wohl darin, dass die nach Exstirpation der Drüse sonst
auftretenden Störungen ausbleiben, nicht nur wenn man ein kleines Stückchen
von der Drüse im Körper hinterlässt, sondern auch, wenn ein Stück Drüse an irgend
einen Ort des Körpers transplantiert wird. Ein weiterer Beweis von praktischer
Bedeutung liegt darin, dass man der schädlichen Wirkung der Thyreoideaaus-
schaltung durch künstliche Einführung von Extrakten der Schilddrüse in den
Körper oder durch Verfütterung von Schilddrüsensubstanz entgegenwirken kann.
Unter den Störungen des Stoffwechsels, welche bei dem Wegfalle oder
der Herabsetzung der Thyreoideafunktionen (Athyreoidismus oder Hypo-
thyreoidismus) auftreten, ist hier ferner zu nennen die Herabsetzung des
Eiweissumsatzes, welch’ letzterer bei hungernden schilddrüsenlosen Hunden bis
1) E. Gley, Compt. rend. soc. biol. 1891 u. Arcb. de Pbysiol. (5) 4; G. Vassale u.
F. Generali, Arcb. Ital. d. Biol. 25 u. 26.
“) J. Sandström, Upsala Läkaref. Förb. 15 (1880).
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