- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
399

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Die Galle und die Gallenbildung

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Cholalsäuren. 399
Der Geschmack ist intensiv bitter. Die Säure gibt keine blaue Jodverbindung
L und nicht die Farbenreaktion mit Salzsäure. Ihr Baryumsalz ist sehr schwer-
r] löslich in kaltem Wasser, es löst sich in siedendem Alkohol und kristallisiert
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beim Erkalten aus.
Die Darstellung der Cholalsäuren geschieht am besten aus Rindergalle, welche
24 Stunden lang mit Natronlauge von 5—10 p. c. gekocht wird. Man fällt
dann die Rohsäure mit Salzsäure, löst sie in ammoniakhaltigem Wasser und
fällt mit Bado. Der Niederschlag enthält wesentlich Cholein- und Desoxychol-
säure während das Filtrat einen Rest von ihnen und daneben die Hauptmenge
der Cholsäure enthält. Bezüglich der weiteren, recht umständlichen Trennung
der verschiedenen Säuren, wie auch bezüglich der vielen, zur Reindarstellung der
Cholalsäuren vorgeschlagenen Methoden muss auf ausführlichere Handbücher
hingewiesen werden.
Fellinsäure, O23H40O4, nennt Schotten eine Cholalsäure, welche er neben der ge-
wöhnlichen aus Menschengalle dargestellt hat. Die Säure kristallisiert, ist unlöslich in M asser
und liefert sehr schwer lösliche Baryum- und Magnesium salze. Sie gibt die Pettenkofer sehe
Beaktion weniger leicht und mit einer mehr rotblauen Farbe. Die Existenz dieser Säure ist
jedoch zweifelhaft.
Die gepaarten Säuren der Menschengalle sind nicht hinreichend untersucht.
Allem Anscheine nach enthält die Menschengalle bei verschiedenen Gelegen-
heiten verschiedene Mengen der verschiedenen gepaarten Gallensäuren, denn in
einigen Fällen werden die gallensauren Salze der Menschengalle von BaClg ge-
fällt, in anderen dagegen nicht. Nach den Angaben von Lassae-Cohk konnte
er aus Menschengalle drei Cholalsäuren darstellen, nämlich gewöhnliche Chol-
säure, Choleinsäure und Fellinsäure.
Lithofellinsäure, C2oH360i, hat man eine in orientalischen Bezoarsteinen vor-
kommende, in Wasser unlösliche, in Alkohol verhältnismässig leicht, in Äther dagegen nur
wenig lösliche, der Cholalsäure verwandte Säure genannt ^).
Der Hyoglykochol- und Chenotaurocholsäure wie auch der Glykocholsäure
der Galle der Nager entsprechen besondere Cholalsäuren. Dies scheint auch
mit der Glykocholsäure der Nilpferdgalle, welche der Schweinegalle ziemlich nahe
steht (Hammarsten ^), der Fall zu sein. In der Eisbärengalle kommt neben
Cholsäure und Choleinsäure auch eine dritte Cholalsäure, die Ursocholein-
säure, CjgHggO^ oder CigHggO^ vor (Hammarsten)^). Auch in den Gallen
anderer Tiere (Walross, Seehunde) sind besondere Cholalsäuren enthalten
(Hammarsten) ^).
Beim Sieden mit Säuren, bei der Fäulnis im Darme und beim Erhitzen
verlieren die Cholalsäuren Wasser und gehen in Anhydride, sog. Dyslysin e
über. Das, der gewöhnlichen Cholsäure entsprechende Dyslysin, Cg^HggOg, welches
in den Exkrementen vorkommt, ist amorph, unlöslich in Wasser und Alkalien.
Choloidinsäure C24Hgg04, hat man ein erstes Anhydrid oder eine Zwischen-
’) Schotten, Zeitschr. f. physiol. Chem. 11; Lassar-Cohn, Ber. d. d. chem. Ge-
«ellsch. 27.
*) Vergl. Jünger u. Klages, Ber. d. d. chem. Gesellsch. 28 (ältei’C Literatur).
^) Nicht veröffentlichte Untersuchungen.
^) Zeitschr. f. physiol. Chem. 3(>.
Darstellung
der Cholal-
säuren.
Fellinsäure.
Lithofellin-
säure.
Dyslysin
und Choloi-
dinsäure.

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