Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - II. Die Drüsen der Magenschleimhaut und der Magensaft
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Das Pepsin. 439
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rein betrachtet wird. Als das wahre Enzym bezeichnen Schoumoav-Simanowski,
Kencki und Sieber dip durch Abkühlung des Magensaftes sich abscheidende,
chlorhaltige Substanz. Dass dieser Niederschlag kein chemisches Individuum
darstellt und folglich nicht das Pepsin sein kann, geht jedoch aus den Unter-
suchungen von Pekelharing hervor. Während das Pepsin nach Nencki und
Sieber"" reich an Phosphor ist und Nukleoproteid enthält, war nämlich das
Pepsin Pekelharings phosphorfrei und lieferte kein Nukleoproteid. Frieden-
thal und Miyamota i) haben übrigens auch gezeigt, dass das Pepsin nach Ab-
spaltung des Nukleinkomplexes (und auch des Eiweisses) noch wirksam ist.
Da das Pepsin leicht von Eiweissstoffen mit ausgefällt wird und mit solchen
sich verbindet, ist es schwer zu entscheiden, ob das Pepsin eine EiWeisssubstanz
ist und die Frage nach der Natur des Pepsins ist also noch ebensowenig wie
die nach der Natur anderer Enzyme endgültig entschieden. Wie man es bisher
kennt, ist das Pepsin, wenigstens in unreinem Zustande, löslich in Wasser und
Glyzerin. Von Alkohol wird es gefällt, aber nur langsam zerstört. In wässeriger
Lösung wird seine Wirkung durch Erhitzen zum Sieden rasch vernichtet. Nach
BiERNACia^) wird das Pepsin in neutraler Lösung bei -j- 55 ° C zerstört. In
trockenem Zustande kann man es dagegen über 100 ° C erhitzen, ohne dass es
unwirksam wird. Bei Gegenwart von 2 p. m. HCl in der Lösung ist kurz-
dauerndes Erhitzen auf eine Temperatur vou -f- 55 ° C ohne Einwirkung, und
die Verbindung mit Säure ist also widerstandfähiger als das freie Pepsin
(Grober) 3). Bei -f 65° wird das Pepsin dagegen beim Erhitzen während
5 Minuten in der sauren Lösung zerstört. Bei Zusatz von Peptonen oder ge-
wissen Salzen wird seine Wirkung beim Erhitzen während derselben Zeit erst
bei -{- 70 ° C vernichtet.
Für das Verhalten des Pepsins beim Erhitzen seiner sauren Lösung
ist also sowohl der Säuregrad wie die Dauer des Erwärmens und der Gehalt der
Lö.sung an anderen Stoffen von Bedeutung. Wenn man eine saure (0,
2 °/o Einvru;kung
HCl) Infusion auf Kalbsmagen tagelang bei etwa 40 ° oder bei 45 ° während und Wärme,
weniger als 24
’
Stunden erwärmt, so wird allerdings das Pepsin z. Teil vernichtet;
aber man kann in dieser Weise eine Infusion erhalten, welche noch Eiweiss
verdaut aber keine labende Wirkung zeigt (Hammarsten) ^). Das Pepsin ver-
schiedener Tiere verhält sich indessen hierbei etwas verschieden, und das Pepsin
des Hechtmagens wird bei 37 —40 ° sehr rasch zerstört.
Gegen Alkali, nicht nur Alkalihydroxyde und Karbonate sondern auch
gegen die tlydroxyde der alkalischen Erden ist das Pepsin ausserordentlich
^) Brücke, Wien. Sitz.-Ber. 43 ;
Sundberg, Zeitschr. f. physiol. Chem. {); Schoumow-
SiMANOwsKi, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 83; Pekelharing, Zeitschr. f. physiol. Cheui. 22
u. 35; Nencki u. Sieber ebenda 32; Friedenthal u. Miyamota, Zcutralbl. f. Physiol. 15
S. 785.
‘^)
Zeitschr. f. Biol. 28.
Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 51.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 56.
V
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