Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - IV. Die Pankreasdrüse und der Pankreassaft
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476 Neuntes Kapitel.
Bmretreaktion gab (Klug, Mays, Schwarzschilu). Das Trypsin löst sich in
AVasser und Glyzerin, das Trypsin Kühnes war indessen in Glyzerin unlöslich
Gegen AV arme ist es empfindlich und schon bei Körpertemperatur zersetzt es
sich allmählich (Vernon, Mays). In neutraler Lösung wird es bei -j
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unwirksam gemacht. In verdünnter Sodalösung von 3— p. m. wird es noch
schaffen des
zerstört (BiERNACKi, Vernon)!). Gegenwart von Eiweiss oder Albu-
Trypsins.
mosen wirkt bis zu einem gewissen Grade schützend beim Erhitzen einer alka-
lischen Trypsmlösung, was auch durch neuere Untersuchungen (Bayliss, Vernon)
bestätigt worden ist. Die einfacheren Spaltungsprodukte zeigen in noch höherem
Grade eine derartige Schutzwirkung (Vernon) 2). Das Trypsinogen ist nach
einstimmigen Angaben mehrerer Forscher widerstandsfähiger gegen Alkali als
das Trypsin. Von Magensaft und schon von Verdauungssalzsäure allein wird
das Trypsin allmählich vernichtet.
Die Reindarstellung des Trypsins ist von verschiedenen Forschern ver-
sucht worden. Die eingehendsten Arbeiten in dieser Richtung rühren von
Kühne und May”s her. Von dem letzteren sind verschiedene Methoden ver-
Dar^teiiung sucht worden, auf die indessen hier nicht eingegangen werden kann. Ein sehr
rä^aratln
Präparat erhielt er durch kombinierte Aussalzung mittelst NaCl und
prapara en.
]\/[gSQ^ ggjjj. und lange Zeit (nach der Erfahrung des Verfs. mehr
als 20 Jahre) haltbare Lösungen erhält man durch Extraktion mit Glyzerin
(Heidenhain) 3). Eine kräftig wirkende aber unreine Infusion erhält man nach
einigen Tagen, wenn man die feinzerschnittene Drüse mit AVasser, welches auf
le 1 Liter 5—10 ccm Chloroform enthält (Salkowski), infundiert und bei
Zimmertemperatur stehen lässt. Durch anhaltende Dialyse gegen fliessendes
AA^asser unter Zusatz von Toluol kann man solche Infusionen fast ei weissfrei
erhalten.
AVie andere Enzyme ist das Trypsin durch seine AVirkung charakterisiert,
und diese AVirkung besteht darin, dass es bei alkalischer, neutraler und sogar
äusserst schwach saurer Reaktion Eiweiss zu lösen und in einfachere Produkte,
Wirkung. Mono- und Diaminosäuren, Tryptophan u. a. zu spalten vermag. Diese AVirkung
. hatte man wenigstens bisher als für das Trypsin charakteristisch angesehen.
Neuere Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass diese AA^irkungen vielleicht
nicht von einem einzigen Enzym herrühren, sondern durch ein Zusammenwirken
mehrerer Enzyme zustande kommen.
Es ist nämlich trotz gegenteiliger Angaben (Mays) kaum daran zu
zweifeln, dass in der Pankreasdrüse ausser dem Trypsin auch ein erepsinähnliches
Enzym vorkommt (Baylyss und Starling, Vernon). Nach Vernon ’*^) wirkt
0 kühne, Verh. d. naturh.-med. Vereins zu Heidelberg (N. F.) 1, H. 3; Kltjg,
Math, naturw. Ber. aus Ungarn 18, 1902: Levene, Amer. Journ. of Physiol. 5; Mays,
Zeitschr. f. physiol. Chem. 38; Veenon, Journ. of Physiol. 28 u. 29; Bieknacki, Zeitschr.
f. Biol. 28: ScHWABZscHiLD, Hofmeisters Beiträge 4.
*) Bayliss, Arch. des scienc. biol. de St. Petersbourg 11, Suppl ;
Vernon, Journ. of
Physiol. 31.
Pflügers Arch. 10.
Bayliss u. Starling, Journ. of Physiol. 30; Vernon ebenda 30 und Zeitschr. f.
physiol. Chein. 50; Mays ebenda 49 u. 51.
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