Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme
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488 Neuntes Kapitel.
und Dünndärme so vollständig abgebaut werden, dass ihre Resorption vor dem
POLOTOOWA’T/I’fr
»^geschlossen ist. Nach Londok u,„l
hydratver- wzowA )
findet besonders im Duodenum eine kräftige Spaltung von Stärk..
Dextrmen und Disacchariden statt, während die Resorption hier wenigl kräftig is,’
Die Kohlehydrate werden hier wesentlich für die in den übrige”] Teilen des
unndarmes stattfmdende Resorption vorbereitet, doch wird auch in diesen
Teilen, namentlich im Jejunum und den oberen Teil des Ileums, die Spaltung
fortgesetzt.
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Eine läulnis findet, wie oben gesagt, gewöhnlichenfalls nicht im Dünn-
daim, sondern erst im Dickdarm statt. Diese Eiweissfäulnis verläuft übrigens
anders als die Trypsin- oder Erepsinverdauung. Die Zersetzung geht nämlich
bei der Fäulnis bedeutend weiter und es entstehen eine Menge von Produkten,
welche man vor allem durch die Untersuchungen von Nencki, Baumann,
nis.
Brieger, H. uud E. Salkowski und deren Schülern kennen gelernt hat. Die
bei der Fäulnis von Eiweiss entstandenen Produkte sind (ausser Albumosen,
Peptonen, Am in o säuren und Ammo ni ak) Indol, Skatol, Parakresoli
Phenol, Phenylpropionsäure und Phenylessigsäure, ferner Para-
oxyphenylessigsäure und Hy droparakumarsäure (neben Parakresol
durch die Fäulnis von Tyrosin entstanden), flüchtige fette Säuren,
Kohlensäure, Wasserstoffgas, Sumpfgas, Methylmerkaptan und
Schwefelwasserstoff. Bei der Fäulnis von, Leim entstehen weder Tyrosin
noch Indol, wogegen Glykokoll dabei gebildet wird.
Von diesen Zersetzungsprodukten sind einige von besonderem Interesse
infolge ihres Verhaltens innerhalb des Organismus, indem sie nämlich nach ge-
schehener Resorption in den Harn übergehen. Einige, wie die Oxysäuren, gehen
hierbei unverändert in den Harn über. Andere, wie die Phenole, gehen direkt
und andere wiederum, wie Indol und Skatol, erst nach erfolgter Oxydation
durch eine Synthese in Ätherschwefelsäuren über, welche mit dem Harne aus-
geschieden werden (vergl. bezüglich des weiteren Details Kap. 15). Die Menge
d^PäuMs- dieser Stoffe im Harne wechselt auch mit dem Umfange der FäulnisVorgänge
Darme, wenigstens gilt dies von den Ätherschwefelsäuren. Mit stärkerer
Fäulnis wächst ihre Menge im Harne, und umgekehrt können sie, wie Baumann,
Harley und Goodbody) ®) durch Experimente an Hunden gezeigt haben, wenn
der Darm mit Arzneimitteln desinfiziert wird, aus dem Harne verschwinden
oder der Menge nach vermindert werden.
Die bei den Zersetzungsvorgängen im Darme entstehenden Gase werden
im Verdauungskanale mit der, mit Speichel und Speisen verschluckten atmo-
sphärischen Luft gemischt. Da die Gasentwickelung bei der Zersetzung ver-
schiedener Nährstoffe eine verschiedene ist, so muss das Gasgemenge nach ver-
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^) Zeitsehr. f. physiol. Cheni. 56.
Baumann, Zeitschr. f. physiol. Chem. 10; IIaeley u. Goodbody, Brit. Med.
Journ. 1899.
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