Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - V. Die chemischen Vorgänge im Darme
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Die Exkremente, 495
beitrügt, geht aus der zuerst von L. Hermann gemachten, von anderen i)
be-
stiitioten Lobachtung hervor, dass in reingespülten, isolierten, vollständig ge-
schlossenen Darmschlingen kotähnliche Massen, sog. „Ringkot“ sich ansammeln.
Diese Massen sind reicli an Mineralstoffen und besonders an in Alkohol- Äther
löslichen Stoffen, unter welchen auch, wie schon oben erwähnt (Kap. 8), Chole-
sterin sich vorfindet. Bei gemischter, überwiegend animalischer Kost besteht beim ®
Menschen der Kot übrigens nur zum geringeren Teil aus Nahrungsresten und
grösstenteils oder, wie nach Fleisch- oder Milchnahrung, fast ausschliesslich aus
Darmsekreten. Dementsprechend scheinen auch viele Nahrungsmittel eine grössere
Menge Kot hauptsächlich dadurch zu erzeugen, dass sie eine reichlichere Se-
kretion hervorrufen ^).
Die Reaktion der Exkremente ist sehr wechselnd, beim Menschen aber
bei gemischter Kost regelmässig neutral oder schwach alkalisch. Die inneren
Teile können allerdings sauer sein, während die an der Schleimhaut liegenden
äusseren Schichte alkalisch reagieren. Bei Säuglingen soll die Reaktion bei Exki-emente
Muttermilchnahrung regelmässig sauer sein. Der Geruch wird hauptsächlich von
dem Skatol bedingt, welches zuerst von Brieger in Exkrementen gefunden
wurde und nach ihnen seinen Namen erhalten hat. An dem Gerüche haben
auch Indol und andere Substanzen Teil. Die Farbe ist gewöhnlich heller oder
dunkler braun und hängt vor allem von Menge und Natur der Nahrung ab.
Medikamentöse Stoffe können den Fäzes eine abnorme Farbe geben. Die Ex-
kremente werden also von W^ismutsalzen schwarz, von Rhabaiber gelb und von
Kalomel grün. Diese letztgenannte Farbe erklärte man früher durch die Ent-
stehung von ein wenig Schwefelquecksilber. Nunmehr erklärt man sie dagegen
allgemein dadurch, dass das Kalomel die Darmfäulnis und die davon abhängige
Zersetzung der Gallenfarbstoffe hemmt, so dass ein Teil des Gallenfarbstoffes
als Biliverdin in die Fäzes übergeht. In den eigelben oder grüngelben Ex-
krementen der Säuglinge kann man Bilirubin nachweisen. Bei Erwachsenen R^akWn^u.
dagegen scheint unter normalen Verhältnissen in den Exkrementen weder Bili- Exkremente
rubin noch Biliverdin vorzukommen. Dagegen findet man das Sterkobilin
(Masius und Vanlair), welches mit dem Urobilin (Jaff^) identisch sein solH).
In pathologischen Fällen kann auch bei Erwachsenen Bilirubin in den Fäzes Vor-
kommen. Kristallisiert (als Hämatoidin) ist es in den Fäzes sowohl bei Kindern
wie bei Erwachsenen beobachtet worden.
Bei Abwesenheit von Galle (sog. acholischen Darmentleerungen) haben
die Exkremente, wie oben gesagt, eine von dem grossen Fettgehalte herrührende
’) Hermann, Pflügers Arch. 46. Vergl. ferner Ehrenthal ebenda 48; Bekenstein
ebenda 53; Klecki, Zentralbl. f. Physiol. 7, S. 736 und F. VoiT, Zeitsebr. f. Biol. 29;
V. Moraczewski, Zeitschr. f. physiol. Cbem. 25; F. Lipbich, Prag, med, Wochenschr. 82.
2) Über die Beschaffenheit des Kotes nach verschiedener Nahrung vergl. man Hammerl,
Kkkmauner, Moeller u. Pkausnitz in Zeitschr. f. Biol. 35 und PÖda, Micko, PkaüSNITZ
u. Müller ebenda .39.
Vergl. Gallenfarbstoflfe Kap. 8 und Urobilin Kap. 15,
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