Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - VI. Die Resorption
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Resorption des Eiweisses, 499
Darniwand, wie bei neugeborenen und saugenden Tieren, und bei mangelhafter
Penaturierung durch Magensaft ein Übertritt von nicht denaturiertem Eiweiss
in die Blutgefässe geschehen kann, dass aber unter normalen Verhältnissen dies
nicht, jedenfalls nicht in nennenswertem Grade der Fall ist. Als Regel geht
uir/.weifelhaft der Resorption des Eiweisses eine Denaturierung desselben voran,
und die nächste Frage ist also die, ob das Eiweiss überwiegend als Albumosen,
bezw. Peptone oder als einfachere Atomkomplexe resorbiert wird.
Man ist, namentlich auf Grund älterer Untersuchungen von Ludwig und
Schmidt-Mülheim vvie auch von Munk und Rosenstein ^), allgemein der An-
sicht, dass die Produkte der Eiweissverdauung nicht durch die Lymphgefässe,
sondern durch die Darmkapillaren in das Blut gelangen. Die Frage von der
Resorption dieser Produkte betrifft also teils die Form, in welcher sie vom
Darme aufgenommen werden, und teils die Form, in welcher sie in das Blut
übergehen.
^
In dem Vorigen wurde erwähnt, dass man im Darminhalte sowohl Albu-
mosen (und Peptone), wie abiurete Produkte und Aminosäuren gefunden hat. Die
letzteren kommen jedoch im Verhältnis zu den Albumosen (Peptonen) in ge-
ringer Menge vor. Dies kann bedeuten, dass Aminosäuren zwar reichlich ge-
bildet aber auch rasch resorbiert werden ;
aber es kann ebensogut bedeuten, dass
eine Bildung von Aminosäuren im Darminbalte nur in geringem Umfange statt-
findet. Dass die Aminosäuren als solche resorbiert werden können, unterliegt
selbstverständlich keinem Zweifel ;
eine andere Frage ist aber, ob auch die Albu-
mosen (Peptone) als solche oder erst nach vorgängigem Abbau zu Aminosäuren
resorbiert werden,
Nolp und Honorü haben gefunden, was später auch von ZuNZ^) bestätigt
wurde, dass die Albumosen (Peptone) rascher aus dem Darme als die abiureten
Produkte verschwinden. Dies beweist nun allerdings nicht, dass die Albumosen
als solche resorbiert werden, es spricht aber eher für als gegen eine solche An-
sicht. Ein mehr direkter Beweis für eine Resorption nicht abgebauter Albu-
mosen liegt darin, dass nach Nolp die Albumosen, wenn sie in grösserer Menge
in den Darm eingeführt werden, in kleinen Mengen in das Blut übergehen.
Ein anderer Beweis liegt darin, dass Borchardt ®) nach Verfütterung von nicht
übermässigen Mengen Elastin bei Hunden den Übergang einer Albumose, des
Hemielastins, in das Blut hat nachweisen können. Endlich ist daran zu er-
innern, dass nach Hopmeister ’^) die Magen- und die Darmwand die einzigen
I
1 ’) Schmidt-Mülheim, Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1877; Münk u. Rosenstein,
ViRCHOws Arch. 123.
P. Nolf u. Ch. Honore, Arch. internat. de Physiol. 1905; Nolf, Journ. d. physiol.
et pathol. g&n. 1907; E. ZuNZ, Memoires, cour. etc. Acad. Roy. Med. Belg. 20, Fase. 1.
Bezüglich der Literatur über Albumosen im Blute vergl. man Kap. 6, Fussnoten 4
«• 5, S. 251 und 1, S. 252.
*) Zeitschr. f, physiol. Chem. G und Arch. f. exp. Path. u. Pliarm. 19, 20, 22.
32*
Resorption
von nicht
denaturier-
tem
Eiweiss.
Re-
sorptions-
wege.
Resorption
der Eiweiss-
abbaupro-
dukte.
Resorption
von
Albumosen.
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