Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - VI. Die Resorption
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Pankreas
und Pett-
resorption.
Unter-
suchungen
von
Xombroso.
\
Neuntes Kapitel.
Säuren oder weniger kommen. Wie der relativ grössere Gehalt des Kotfettes n
an freien Fettsäuren nach Ausschluss der Galle vom Darme zustande kommt o
lasst sich noch nicht mit Sicherheit sagen.
’
Dass die GaUe von grosser Bedeutung für die Fettresorption ist, steht i
iüso jedenfalls fest. Ebenso sicher ist es aber, dass auch bei Abwesenheit von i
Galle recht bedeutende Fettmengen aus dem Darme resorbiert werden können, a
Wie steht es aber in dieser Hinsicht mit der Bedeutung des Pankreassaftes?
’
t
Es liegen hierüber recht zahlreiche Beobachtungen an Tieren (Abelmann i
und Minkowski, Sandmeyee, Harley, Kosenberg, H^don und Viele) und i
auch an Menschen (von Fr. Müller und Deucher) i)
vor. Gemeinsam für d
alle diese Beobachtungen ist eine nach der Exstirpation, bezw. Verödung der (
Drüse oder dem Ausschlüsse des Saftes vom Darme eintretende, mehr oder
weniger hochgradige Herabsetzung der Fettresorption. Über die Grösse dieser i
Herabsetzung gehen aber die Erfahrungen weit auseinander, indem man nämlich ;
in einigen Fällen keine, in anderen dagegen eine noch recht bedeutende Fett-
resorption bei derselben Tierart (Hund) und sogar demselben Tiere beobachtet I
hat. Nach Minkowski und Abelmänn sollen nach vollständiger Pankreas- i
exstirpation die mit der Nahrung eingeführten Fette überhaupt nicht mehr re-
sorbiert werden, und eine Ausnahme macht nur die Milch, von deren Fettgehalte
stets ein mehr oder weniger grosser Teil, 28-—53 p. c., zur Resorption gelangen
soll. Andere Forscher sind indessen zu anderen Resultaten gelangt, und Harley
hat Fälle beobachtet, wo bei Hunden von dem Milchfette nur 4 p. c. oder, bei
möglichst vollständigem Ausschluss der Darmbakterien, überhaupt gar nichts re-
sorbiert wurde. Die Verhältnisse können also in den verschiedenen Fällen recht
verschiedenartig sich gestalten und auch bei verschiedenen Tierarten ist das
Verhalten nicht dasselbe.
Es besteht jedoch, wie besonders Lombroso gezeigt hat, ein wesentlicher
Unterschied zwischen den Wirkungen einer Exstirpation der Drüse und einem
verhinderten Zuflusse des Sekretes zu dem Darme. In dem letzten Falle kann j
die Resorption, wie z. B. in den von Niemann mitgeteilten Versuchen, ohne
wesentliche Störung fortgehen, während die Totalexstirpation der Drüse nach
Lombroso^) die schwersten Störungen zur Folge hat. Lombroso ist auch der i
Ansicht, dass das Pankreas unabhängig von der äusseren Sekretion in irgend I
einer Weise (durch endokrine Stoffe?) die Nährstoffresorption und die Tätigkeit I
der Pankreasenzyme im Darme beeinflusst. Für die Beurteilung dieser An-
sicht wäre es von dem allergrössten Interesse, zu wissen, wie der Ausschluss des i
Pankreassaftes vom Darme auf die anderen Faktoren der Verdauung, wie auf ’il
A
Müllee, Unters, über den Ikterus, Zeitschr. f. klin. Med. 12; Hedon u. Yillb, »
Arch. de physiol. (5) 9; Harley, Journ. of Physiol. 18, Journ. of Pathol. and Bacter. J
1895 und Proc. Roy. Soc. 61, bezüglich der anderen Autoren vergl. man Fussnote 1, S. 505. •
^) Lombroso, Vergl. Bloch. Zentralbl. 3, S. 67 u. 566 u. 4, S. 738, ferner Compt.
^
rend. soc. biol. 57, Hofmeisters Beiträge 8 u. 11, Pflügers Arch. 112 und Arch. f. exp. C
Path, u. Pharm. 56 u. 60; Niemann 1. c. J
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