Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - VI. Die Resorption
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Pankrens und Fettresorption. 513
die Absonderung der anderen Sekrete und ihre Wirksamkeit eimvirkt. In dieser
! Hinsicht weiss man bisher gar zu wenig, die Arbeit von Zunz und Mayer
(vgl. S- 505) spricht aber dafür, dass solche Rückwirkungen wohl Vorkommen
i
dürften. Unter solchen Umständen ist es noch nicht möglich, zu der Ansicht
LoMBROSOs bestimmte Stellung zu nehmen.
Lombroso hat ferner gefunden, dass nach der Exstirpation des Pankreas
die Hunde bisweilen mehr Fett ausscheiden als sie in der Nahrung erhielten,
: dass dieses ausgeschiedene Fett, w’elches von einer Fettabsonderung im Darmkanale
i
herrührt, eine andere Zusammensetzung als das eingeführte Fett hat und dass
i
auch in diesen Fällen eine Resorption von Fett stattfindet. Dass selbst bei
:
gleichzeitiger Abwesenheit von sowohl Galle wie Pankreassaft die Tiere noch
1 etwas Fett resorbieren können, haben auch die Untersuchungen von Hiödon und
Viele und Cunningham^) gelehrt.
Der Grund, warum die . Fettresorption bei Abwesenheit von Galle im
> Darme darniederliegt, dürfte wohl in dem oben über die Rolle der Galle bei der
; Fettresorption Gesagten zu suchen sein. Schwieriger ist es zu sagen, warum bei
.. Abwesenheit von Pankreassaft ebenfalls die Fettresorption herabgesetzt ist. Am
: nächsten liegt allerdings die Annahme, dass die Spaltung des Neutralfettes hier-
bei w’eniger vollständig geschieht; aber dies scheint nicht der Fall zu sein, denn
[; das nicht resorbierte Kotfett besteht bei Ausschluss (sowohl der Galle wie) des
Pankreassaftes (Minkowski und Abelmann, Harley, HtSdon und Viele,
Deücher) zum allergrössten Teil aus freien Fettsäuren. Es muss also auch in
diesen Fällen eine, durch die Magen- und Darmlipase, durch Mikroorganismen
I oder andeie noch unbekannte Momente bewirkte ergiebige Fettspaltung statt-
gefunden haben. Man könnte ferner vielleicht die mangelhafte Fettresorption
I nach der Pankreasexstirpation durch den Wegfall eines bedeutenden Teiles des
; zur Seifenbildung erforderlichen Alkalis erklären wollen; da aber nach Sand-
I MEYER bei pankreaslosen Hunden die Fettresorption durch Zugabe von fein
zerhacktem Pankreas zu dem Fette wesentlich erhöht wird, scheint auch diese
1 Erklärung nicht befriedigend zu sein. Die Ursache liegt vielleicht darin, dass nach
Pankreasexstirpation die Spaltung des Fettes hauptsächlich durch Bakterien in
solchen Abschnitten des Darmkanales geschieht, wo die Verhältnisse für eine
Fettresorption nicht günstig sind.
Mit dem Wasser werden auch die löslichen Salze resorbiert. Für die
Resorption solcher Salze, welche, wie z. B. die Erdphosphate, bei alkalischer
Reaktion in Wasser unlöslich sind, scheint das Eiweiss, welches nicht unerheb-
iche Mengen solcher Salze lösen kann, von grosser Bedeutung zu sein.
Wie andere gelöste Stoffe können auch die löslichen Bestandteile der Ver-
aimngssekrete und, wie der Übergang von Pepsin in den Harn zeigt, unter
<^iesen auch die Enzyme resorbiert w^erden. Für eine Resorption von Gallen-
bestandteilen unter physiologischen Verhältnissen spricht nach der gewöhnlichen
j
Ö~~Hudon u. Viele 1. c.; Cdnningham, Journ. of Ptiytiol. 23.
Hammarsten, Physiologische Chemie. Siebente Auflage. 33
Fett-
resorption.
AVirknngs-
art der Galle
und des
Pankreas-
saftes bei
der Pett-
resorption.
Resorption
der Salze.
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