Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Gewebe der Bindesubstanzgruppe - IV. Das Fettgewebe
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Abstammung des Körperfeltes. 531
weben wieclergefunden. Hofmann liess Hunde so lange hungern, bis sie an-
scheinend ihr eigenes Köperfett verloren hatten, und fütterte sie dann mit grossen
Mengen Fett und nur wenig Eiweiss. Da die Tiere später getötet wurden, fand
er in ihnen eine so grosse Menge Fett, dass sie, eine Fettbildung von Eiweiss
ano-enommen, lange nicht von dem aufgenommenen Eiweiss hätte gebildet sein
können, sondern zum wesentlichen Teil von dem mit der Nahrung aufgenom-
menen Fette herrühren musste. Zu ähnlichen Resultaten bezüglich des Verhaltens
des resorbierten Fettes im Organismus gelaugten auch Pettenkofer und VoiT
in ihren, nach einer anderen Methode ausgeführten Versuchen. Munk hat auch
gefunden, dass hei Verfütterung von freien Fettsäuren diese ebenfalls in den
Geweben abgelagert werden, aber nicht als solche, sondern erst nachdem sie auf
dem Wege vom Darme zum Ductus thoracicus eine Synthese mit Glyzerin zu
Neutralfett erfahren haben; und endlich ist der Zusammenhang zwischen Nah-
rungs- und Köperfett von anderen, namentlich von Rosenfeld, erwiesen worden,
lu neuerer Zeit haben ferner Coronedi und Marchetti und besonders Winter-
nitz gezeigt, dass auch jodiertes Fett aus dem Darmkanale aufgenommen wird
und in den verschiedenen Organen zum Ansatz gelangen kann.
Als Mutterstoffe des im Organismus gebildeten Fettes können die Eiweiss-
stoffe und die Kohlehydrate in Betracht kommen.
Einen Beweis für die Fettbildung aus Eiweiss hat man in der Ent-
stehung des sogen. Leichenwachses, Adipocire, einer aus reichlichen
Mengen Fettsäuren, Ammoniak- und Kalkseifen bestehenden Masse, in welche
eiweissreiche Leichenteile bisweilen umgewandelt werden, sehen wollen. Die Be-
weiskraft dieser Beobachtung ist jedoch vielfach angezweifelt worden, und man
hat die Entstehung des Leiebenwachses in verschiedener Weise zu erklären ver-
sucht. Nach den Untersuchungen von Kratter und K. B. Lehmann will es
jedoch scheinen, als wäre es auf experimentellem Wege gelungen, eiweissreiche
tierische Gewebe (Muskeln) durch anhaltende Einwirkung von Wasser in Leichen-
wachs umzuwandeln. Abgesehen davon, dass, wie Sai.kowski gezeigt hat, bei
der Entstehung des Leichenwachses das Fett selbst in der Weise sich beteiligen
kann, dass das Olein unter Bildung von festen Fettsäuren sich zersetzt, ist hier-
bei aber zu bedenken, dass bei der Leichenwachsbildung niedere Organismen
unzweifelhaft mitbeteiligt sind. Aus diesen und anderen Gründen ist auch die
Beweiskraft des Leichenwachses für eine Fettbildung aus Eiweiss von mehreren
Forschern bestritten worden.
Ein anderer, der pathologischen Chemie entlehnter Beweis für eine Fett-
bildung aus Eiweiss war die Fettdegeneration. Besonders auf Grund der Unter-
suchungen von Bauer an Hunden und Leo an Fröschen hatte man nämlich
angenommen, dass wenigstens bei der akuten Phosphorvergiftung eine Fett-
*) Coronedi u. Marchetti, zit. bei Winternitz, Zeitschr. f. physiol. Chem. 24 ;
iui
übrigen kann bezüglich der Literatur über Fettbilduug auf Rosenfeld : Fettbilduug, in Ergebu.
üer Physiol. 1, Abt. 1 verwiesen werden.
Ursprung
des Fettes
im Tier-
körper.
Leichen-
wachs.
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