- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
553

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 11. Die Muskeln - Extraktivstoffe des Muskels

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

553
Ursprung der Fleischmilchsäure.
Muskeln erfolgte. Er erinnerte ferner daran, dass die Entstehung von Rechts-
niilchsäure aus Glykogen von EkunikaI) direkt beobachtet worden ist, und er
lenkte die Aufmerksamkeit auf die zahlreichen Beobachtungen über Milchsäure-
bildung und Glykogenverbrauch bei der Muskelarbeit. Ohne die Möglichkeit
einer Milchsäurebildung aus Eiweiss zu leugnen, sprach er die Ansicht aus,
dass es bei Sauerstoffmangel um eine unvollständige Verbrennung der durch
Spaltung des Zuckers entstandenen Milchsäure sich handle. Auch Hoppe-Seyler^)
hat entschieden die Ansicht von einer Milchsäurebildung aus Kohlehydraten ver-
treten. Er war der Ansicht, dass die Milchsäure aus den Kohlehydraten nur
hei Sauerstoffmangel durch Spaltung des Zuckers entsteht, während letzterer bei
genügender Sauerstoffzufuhr zu Kohlensäure und Wasser verbrannt wird. Die
Bildung von Milchsäure bei Abwesenheit von freiem Sauerstoff und bei Gegen-
wart von Glykogen oder Glukose ist nach Hoppe-Seyler höchst wahrscheinlich
eine Funktion alles lebendigen Protoplasmas. Bei dem anaeroben Stoffwechsel
der tierischen Zellen sollen auch, infolge der neueren Untersuchungen über
Alkoholgärung in den Geweben (vergl. Kap. 8), aus dem Zucker Kohlensäure
und Alkohol, mit Milchsäure als Zwischenstufe, entstehen; aber selbst wenn
diese Ansicht richtig wäre und wenn die Zellen, wie Stoklasa^) und seine Mit-
arbeiter behaupten, ein milchsäurebildendes Enzym enthalten, so ist es jedoch
noch nicht bekannt, welcher Art die hierbei gebildete Milchsäure ist. Vielleicht
ist sie, ebenso wie die nach Morishima in der Leber nach dem Tode, vermutlich
auf Kosten des Leberglykogens gebildete Milchsäure hauptsächlich Gärungsmilch-
säure, wobei man jedoch nicht übersehen darf, dass die bei der Autolyse von
Muskeln gebildete Milchsäure, wie Inouye und Kondo^) fanden, Rechtsmilch-
säure ist.
Asher und Jackson^) haben Durchleitungsversuche mit Blut, teils mit
teils ohne Zusatz von Zucker durch die unteren Extremitäten von Hunden ge-
macht und sie konnten in diesen Versuchen ebenso wenig wie in denjenigen,
wo grosse Organkomplexe (Leber und Baucheingeweide) aus dem Kreisläufe
ausgeschaltet waren, eine Vermehrung der Milchsäure aus dem Zucker beob-
achten. Wenn nun diese Versuche der Annahme einer Milchsäurebildung aus
Kohlehydraten nicht günstig sind, so gibt es jedoch auf der anderen Seite
neuere Untersuchungen, welche einen solchen Ursprung der Milchsäure wahr-
scheinlich machen. So hat Embden®) gefunden, dass bei Durchleitung von Blut
b Journ. f. prakt. Chem. (N. F.) 21.
Festschr. zu ViRCHOWs Jubiläum, auch Ber. d. d. chem. Gesellsch. 25, Eeferatb.
S. 685.
SiMACEK, Zentralbl. f. Physiol. 17, S. 3 ;
Stoklasa, Jelinek u. Cerny ebenda 16,
S. 712.
*) Morishima, Areh. f. exp. Path. u. Pharm. 13; Inouye u. Kondo, Zeitschr. f. physiol.
Chem. 54.
®) Zeitschr. f. Biol. 41.
®) Zitiert nach Mandel u. Lüsk 1. c. Fussnote 5, S. 382.
Ursprung
der Milch-
säuren.
Ursprung
der Milch-
säuren.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0565.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free