- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
554

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 11. Die Muskeln - Extraktivstoffe des Muskels

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

554 Elftes Kapitel,
I
durch eine überlebende, an Glykogen reiche Leber eine Milchsäurebildung statt-
in^ et und ebenso wurde reichlich Milchsäure gebildet, wenn durch eine glykogen
reie Leber zuckerreiches Blut geleitet wurde, während dagegen zuckerarmes
u nur eine sehr unbedeutende Milchsäurebildung bewirkte. Für eine Milch-
saurebildung aus Zucker im Tierkörper sprechen auch die schon in Kap. 8
der^Ef- erwähnten Untersuchungen von Mandel und Lusk, welche es sehr
,^^ahrscheinlich machen, dass durch die Ausscheidung des Zuckers im Phlorhizin-
diabetes eine Muttersubstanz der Milchsäure verloren geht.
Das Material der im Körper gebildeten Milchsäure dürfte also, wie es
scheint, sowohl in den Kohlehydraten wie in dem Eiweisse zu suchen sein
Die in dem Vorigen (Kap. -
8) erwähnte Milchsäurebildung im Tierkörper durch
Desamidierung des Alanins gibt auch Anhaltspunkte für das Verständnis einer
Milchsäurebildung aus Eiweiss. Als weitere Muttersubstanzen der Fleischmilch-
säure hat man die Phosphorfleischsäure nach Siegfried und den Inosit zu
betrachten.
Die Milchsäuren sind amorph. Sie haben das Aussehen eines farblosen
oder schwach gelblichen, sauer reagierenden Sirups, welcher in allen Verhält-
nissen mit Wasser, Alkohol und Äther sich mischen lässt. Die Salze sind lös-
lich in Wasser, die meisten auch in Alkohol. Die zwei Säuren unterscheiden
sich durch ihr verschiedenes optisches Verhalten — die Paramilchsäure ist
dextrogyr, die Gärungsmilchsäure optisch inaktiv — wie auch durch die ver-
schiedene Löslichkeit und den verschiedenen Kristallwassergehalt der Kalk- und
Zinksalze. Das Zinksalz der Gärungsmilchsäure löst sich bei 14—15 ^ C in
58 63 Teilen Wasser und enthält 18,18 p. c. Kristallwasser, entsprechend der
Formel Zn(C3Hg03)2 -|- SHgO. Das Zinksalz der Paramilchsäure löst sich bei
der obigen Temperatur in 17,5 Teilen Wasser und enthält regelmässig 12,9 p. c.
HgO, entsprechend der Formel Zn(C3lT503)2 + 2H2O. Das Kalksalz der Gä-
™ngsmilchsäure löst sich in 9,5 Teilen Wasser und enthält 29,22 p. c. (= 5 Mol.)
sauren. Kristallwasser, während das Kalziumparalaktat in 12,4 Teilen Wasser sich löst
und 24,83 oder 26,21 p. c. (— 4 oder 4Vs Mol.) Kristallvmsser enthält. Beide
Kalksalze kristallisieren dem Tyrosin nicht unähnlich in Kugeln oder Büscheln
von sehr feinen mikroskopischen Nadeln. Nach Hoppe-Seyler und Araki,
welche genaue Angaben über die optischen Eigenschaften der Milchsäuren und
der Laktate gegeben haben, sollen die Lithiumlaktate, mit 7,29 p. c. Li, für die
Darstellung und quantitative Bestimmung der Milchsäuren sehr geeignet sein.
Weiteres über Salze und spez. Drehung der Milchsäuren findet man in Hoppe-
Seyler-Thierfelders Handbuch. 8. Aufl. 1909^).
Der Nachweis der Milchsäuren in Organen und Geweben geschieht nach
folgendem Prinzip. Nach vollständiger Extraktion mit Wasser entfernt man das
Eiweiss durch Koagulation in der Siedehitze unter Zusatz von einer kleinen
Menge Schwefelsäure. Die Flüssigkeit wird darauf mit Ätzbaryt im Sieden ge-
nau neutralisiert und nach der Filtration zum Sirup eingedampft. Der Rück-
q Vergl. ferner E. Jungfleiscii, Compt. Rend. 139, 140, 142.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0566.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free