- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
611

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 14. Die Milch - Die Kuhmilch

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Die Milchkügelchen 611
fett in ihnen sich vorfindet. Eine andere, streitige Frage ist dagegen die, ob
die Milchkügelchen ausschliesslich aus Fett bestehen oder daneben auch Eiweiss
enthalten.
Nach einer Beobachtung Aschersons sollen Fetttröpfchen in einer alka-
lischen Eiweisslösung mit einer feinen Eiweisshülle, einer sogen. Haptogen-
membran, sich überziehen. Da nun die Milch beim Schütteln mit Äther nicht
oder, bei einem grossen Überschuss von Äther, nun sehr langsam ihr Fett an
den Äther abgibt, während dies nach vorherigem Zusatz von Säuren oder Alka-
lien, welche das Eiweiss lösen, leicht geschieht, war man früher der Ansicht,
dass die Fettkügelchen der Milch von einer Eiweisshülle umschlossen sein sollten.
Da aber das Fett unter Umständen, bei welchen kein eiweisslösendes Mittel
zugesetzt worden ist, wie z. B. wenn die Milch nach Zusatz von sehr wenig
Essigsäure mit Kohlensäure gefällt oder wenn sie durch Labzusatz koaguliert
wird, sehr leicht aus der Milch mit Äther extrahiert werden kann, hat man
später die Annahme von einer besonderen Eiweissmembran der Fettkügelchen
in der Milch fast allgemein fallen lassen. Im Anschlüsse an die Beobachtungen
Quinckes^) über das Verhalten der Fettkügelchen in einer mit Gummi bereiteten
Emulsion nimmt man heutzutage recht allgemein an, dass in der Milch jedes
Fettkügelchen durch Molekularattraktion von einer Schicht Kaseinlösung umgeben
sei, welche das Zusammmenfliessen der Kügelchen verhindere. Alles, was die
physikalische Beschaffenheit des Kaseins in der Milch verändert oder die Aus-
fällung desselben bewirkt, muss folglich die Lösung des Fettes durch den Äther
ermöglichen, und in dieser Weise soll ein Zusatz von Alkalien, Säuren und
Lab wirken.
Diesen Anschauungen gegenüber hat indessen V. Storch gezeigt, dass
die Milchkügelchen wahrscheinlich mit einer Membran von einer besonderen
schleimigen Substanz umgeben sind. Diese Substanz ist sehr schwer löslich,
enthält 14,2 bis 14,79 p. c. Stickstoff und gibt beim Sieden mit Salzsäure
Zucker oder jedenfalls einen reduzierenden Stoff. Sie ist also weder Kasein noch
Laktalbumin, wogegen sie allem Anscheine nach mit der von Radenhausen
und Danilewsky nachgewiesenen sogen. „Stromsubstanz“ identisch ist. Dass
diese Substanz wie eine Membran die Fettkügelchen umhüllt, konnte Storch
durch Färbung derselben mit gewissen Farbstoffen wahrscheinlich machen. In
neuerer Zeit hat Völtz weitere Beweise für die Ansicht geliefert, dass die
Milchkügelchen wahrscheinlich eine Hülle besitzen, die indessen nach ihm ein
sehr labiles Gebilde von schwankender Zusammensetzung sein soll, während
auf der anderen Seite Droop-Richmond und Bonnema^) gewisse Gründe gegen
die STORCHsche Ansicht geltend gemacht haben. Wenn aber die Beobachtung
Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1840.
’^)
Pflügers Arch. 19.
V. Storch, Vergl. Malys Jahrcsb. 27 ;
Radenhacsen u. Danilewski, Forschungen
“ut dem Gebiete der Viehhaltung, Bremen 1880, Hft. 9; VüLTZ, Pflügers Arch. 102 ;
Droop
kiCHMOND, Ycrgl. ehern. Zentralbl. 1904, 2,
S. 350; Bonnema ebenda S. 1243.
39 *
Haben die
Milchkügel-
chen eine
Eiweiss-
hülle ?
Membr.an
der Milch-
kügelchen.

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