Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile
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G84 Fünfzehntes Kapitel.
welches etwa 4—5 p. c. von dem Gesamtstickstoffe des Nahmngs- und Körnet,
eiweisses beträgt, gedeckt werden konnte.
Beim Fleischfresser (Hund) und beim Menschen ist nach Brugsch und
R. Hirsch, P. FEiom und Brugsch das Verhalten ein anderes, indem hier
nich mehr Glykokoll zur Hippursäurebildung verfügbar sein soll als die xMenee
welche durch Hydrolyse des Eiweisses abspaltbar ist. Nach J. LewinskiI)
sollten allerdings auch beim Menschen nach reichlicher Zufuhr von Benzoesäure
etwa 34 p. c. des Gesamtstickstoffes als Hippursäure ausgeschieden werden
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Brugsch soll aber diese Beobachtung unrichtig sein. Die reich-
GiTokou’^
Produktion von Hippursäure beim Pflanzenfresser veranlasste Abderhalden,
blidung.
GtIgon und bTRAuss ZU einer vergleichenden Untersuchung über den Vorrat
an einipn Aminosäuren bei Fleisch- und Pflanzenfressern, und sie fanden,
dass bei Katzen, Kaninchen und beim Huhn die prozentische Menge des aus
dem gesamten Organismus (mit Ausschluss von Darminhalt und Fett bezw. Ge-
fieder) durch Hydrolyse abspaltbaren Glykokolls, dieselbe, und zwar 2,33 3,34 p. c.
des Eiweisses, war. Zur Erklärung der grossen Glykokollmengen, welche als
Hippursäure ausgeschieden werden können, muss man also eine Neubildung
von Glykokoll aus kohlenstoffreicheren Komplexen annehmen; und die Ver-
mutung liegt darum nahe zur Hand, dass die Benzoesäure mit höheren Amino-
säuren sich paart, aus welchen Verbindungen dann durch Oxydation die Hippur-
säure hervorgeht. Die zur Prüfung dieser Annahme von Magnus-Levy ^) mit
benzoylierten höheren Aminosäuren ausgeführten Untersuchungen lieferten in-
dessen keine Stütze für dieselbe; wie die reichliche Bildung und Ausscheidung
von Glykokoll zustande kommt, ist also noch unklar.
Als besonderes Organ der Hippursäuresynthese kann bei Hunden die
Niere betrachtet werden (Schmiedeberg und Bunge) ^). Bei anderen Tieren, wie
beim Kaninchen, scheint die Hippursäurebildung auch in anderen Organen, wie
°pursäure-’
Leber und Muskeln, von statten zu gehen. Die Hippursäuresynthese ist
Synthese, also nicht ausschliesslich, wenn auch vielleicht bei einer bestimmten Tierart
überwiegend, an ein bestimmtes Organ gebunden.
Eigenschaften und Reaktionen der Hippursäure. Die Säure kri-
stallisiert in halbdurchsichtigen, milchweissen, langen, vierseitigen rhombischen
Prismen oder Säulen oder, bei rascher Ausscheidung, in Nadeln. Sie löst sich
in 600 Teilen kaltem Wasser, bedeutend leichter in heissem. Von Alkohol wird
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leicht, von Äther schwerer gelöst. Von Essigäther wird sie leicht, etwa 12 mal
Löslichkeit, leichter als von Ätyläther gelöst. In Petroleumäther löst sie sich dagegen nicht.
0 BbugsCH u. Hirsch, Zeitschr. f. exp. Path. u. Ther. 3; Brtjgsch, Malys Jahresb.
37, S. 621 und Bioeh. Zentralbl. 8, S. 336 ;
IP. Feigin, Malys Jahresb. 36, S. 631 ;
J. Lewinski, Ai’ch. f. exp. Path. u. Pharm. 58.
^) Abderhalden, Gigon u. Strauss, Zeitschr. f. physiol. Chem. 51; Magnus-Levy,
Bioch. Zeitschr. 6.
®) Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 6. Vergl. auch A. Hofemann ebenda 7 und Kochs,
Pflügers Arch. 20; Bashford u. Gramer, Zeitschr. f. physiol. Chem. 35.
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