- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
690

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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G90 Fünfzehntes Kapitel.
Imligo-
bildende
Substniizen.
Alkahsalz vor. Diese Säure ist die Muttersubstanz des grössten Teils des Harn-
indigos Als Mass der im Harne vorkommenden Menge Indoxylschwefel-
saure (und Indoxylglukuronsäure) betrachtet man die Mejige Indigo, welche aus
dem Harne abgeschieden werden kann. Diese Menge beträgt nach J M für
den Menschen 5-20 mg pro 24 Stunden. Der Pferdeharn enthält etwa 25 mal
so viel indigobildende Substanz wie der Menschenharn,
Die Indoxylschwefelsäure stammt, wie oben (S. 488) erwähnt worden ist,
aus dem Indol, welches im Körper erst zu Indoxyl oxydiert wird und dann mit
der Schwefelsäure sich paart. Nach subkutaner Injektion von Indol wird die
Indikanausscheidung sehr bedeutend vermehrt (Jaff^ Baumann und BRiEUEKu.a.).
Ebenso wird sie bei Tieren durch Einführung von Orthon itrophenylpropiolsäure
mmSTe; vermehrt (G. Hoppe-Seyler)^). Das Indol wird bei der Eiweissfäulnis gebildet
indrkans.
Fäulnis der eiweissreichen Sekrete im Darme erklärt sich auch das
Vorkommen des Indikans im Harne beim Hungern. Der Leim vermehrt da-
gegen die Indikanausscheidung nicht.
Eine abnorm vermehrte Indikanausscheidung kommt bei solchen Krank-
heitsprozessen vor, welche mit Unwegsamkeit des Dünndarmes und einer infolge
der lebhafteren Darmfäulnis reichlicheren Indolbildung im Darme einhergehen.
Eine solche vermehrte Indikanausscheidung kommt, wie zuerst JaffiS zeigte, bei
Unterbindung des Dünndarmes, nicht aber des Dickdarmes, bei Hunden vor,
eine Beobachtung, welche durch die Versuche von Ellinger und Prutz mit
„Gegenschaltung“ von Darmschlingen in neuester Zeit noch weiter bestätigt
wurde, Ellinger und Prutz ®) trennten bei Hunden eine Darmschlinge aus der
Kontinuität, vereinigten ihr unteres Ende mit dem zuführenden, ihr oberes mit
dem abführenden Darmlumen und erzeugten also durch die Antiperistaltik des
gegengeschalteten Darmstückes eine Störung in der Fortbewegung des Darm-
lauims. inhaltes. Es zeigte sich hierbei, dass Hindernisse im Dünndarme hohe Indikan-
ausscheidung zur Folge hatten, während dagegen Hindernisse im Dickdarme
keine solche Wirkung zeigten.
Wie die im Darme kann auch die in anderen Organen und Geweben des
Körpers verlaufende Eiweissfäulnis eine Vermehrung des HarnindikanS herbei-
führen. Einige Forscher, Blumenthal, Rosenfeld und Lewin, glaubten auch
zeigen zu können, dass vermehrte Indikanausscheidung auch ohne Fäulnis durch
einen vermehrten Gewebezerfall im Hunger und nach Phlorhizin Vergiftung auf-
treten kann, eine Ansicht, die indessen von anderen Forschern, P. Mayer,
Scholz und Ellinger lebhaft bekämpft wurde und unwahrscheinlich ist. Das
Indol entsteht, wie es scheint, nicht beim Abbau des Eiweisses im Tierkörper
aus dem Tryptophan (Indolaminopropionsäure) als Zwischenstufe, wohl aber
Pflügers Arch. 3.
2) Jaffe, Zentralbl. f. d. med. Wiss. 1872; Baumann u. Bbieger, Zeitschr. f. physiol.
Chem. 3; G. Hoppe-Seyler ebenda 7 u. 8. Vergl. auch Porcher u. Hervieux, Journ. de
Physiol. 7.
Jaffe, Virchows Arch. 70; Ellinger u. Prutz, Zeitschr. f. pliysiol. Chem. 38.

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