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704

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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704 Fünfzehntes Kapitel.
dies schliesst aber nalürlich nicht die Möglichkeit aus, dass das Urobilin, einer
allgemein verbreiteten Ansicht gemäss, aus dem Bilirubin (wenn auch nicht durch
einfache Reduktion und Wasseraufnahme) im Darme entsteht. Für diese An-
sicht sprechen auch mehrere sowohl physiologische wie klinische Beobachtungen i),
unter denen zu neunen sind: das regelmässige Vorkommen im Darmkanale von
aus Gallenfarbstoff unzweifelhaft entstandenem Sterkobilin von derselben Zu-
sammensetzung wie das Harnurobilin; die Abwesenheit von Urobilin im Harne
stefmnRs-
Neugeborenen wie auch bei vollständig gehindertem Zufluss von Galle zum
Urobüit und umgekehrt die vermehrte Urobilinausscheidung bei stärkerer Darm-
fäulnis. Auf der anderen Seite gibt es aber Forscher, die, wesentlich auf klinischen
Beobachtungen gestützt, den ausschliesslich enterogenen Ursprung des Urobilins
leugnen und das Urobilin durch eine Umwandlung des Bilirubins andererorts als im
Darme, durch eine Oxydation desselben oder auch durch eine Umwandlung des
Blutfarbstoffes, entstehen lassen^). Die Möglichkeit einer verschiedenartigen Ent-
stehungsweise des Harnurobilins in Krankheiten ist allerdings nicht in Abrede
zu stellen; dass aber dieser Farbstoff unter physiologischen Verhältnissen aus
dem Gallenfarbstoffe wenigstens hauptsächlich im Darme gebildet wird, dürfte
wohl kaum zu bezweifeln sein.
Das Urobilin kommt nicht im Harne aller Tiere vor und beim Kaninchen
Urobiiia im fehlt es nach Fromholdt sowohl im Harne wie in den Fäzes. Im Leichen-
blute des Menschen kommt nach Biffi^) reichlich Urobilin oder Urobilinogen
vor, während es dagegen normalerweise im Leben in dem Blute fehlt. Bei
der Lungenentzündung kommt es dagegen nach ihm auch im Leben im
Blute vor.
Die Menge des Urobilins im Harne ist unter physiologischen Verhältnissen
eine sehr wechselnde. Saillet fand 30—130 mg und G. Hoppe-Seyeer 80
bis 140 mg in der 24stündigen Harnmenge.
Über die Ausscheidung von Urobilin in Krankheiten liegen zahlreiche
Beobachtungen von JaffA Disque, Gerhardt, G. Hoppe-Seyler u. a. vor,
Urobilin in Die Menge ist vermehrt bei Blutergüssen, in solchen Krankheiten, die mit
heften, einer Zerstörung von Blutkörperchen verbunden sind, wie auch nach Ein-
Vergl. hierüber: Fr. Müller, Schles. Gesellsch. f. vaterl. Kultur 1892; D. Gerhardt,
Über Hydrobilirubin und seine Bez. zum Ikterus, Inaug.-Diss., Berlin 1889; Beck, Wien,
klin. Wochcnschr. 1895; V. Harley, Brit. med. Journ. 1896; Fischler, Zcitschr. f. pbysiol.
Chem. 48.
‘0 Bezüglich der verschiedenen Theorien über die Entstehung des Urobilins vergl. man
V. Harley, Brit. med. Journ. 1896; A. Katz, Wien. med. Wocheuschr. 1891, Nr. 28—32; i
Grimm, Virchows Arch. 132; Zoja in Confereuze cliuiche italiane Ser. 1 a Vol. 1. Cont. 7 a.
W. lilLDEBRANDT, Zeitschr. f. klin. Med. 59; U. Biffi, Boll. d. scienc. med. di Bologna (8)
Anno 78, 7. ^
Fromholdt, Zeitschr. f. physiol. Chem. 53; Biffi, Folia hämatol. 4 u. 1. c. Boll. t .
Hinsichtlich der hierher gehörenden Literatur wird auf die Dissertation von D. Ger-
hardt, Über Hydrobilirubin und seine Beziehungen zum Ikterus, Berl. 1889, nie auch auf
G. Hoppe Seyler, Virchows Arch. 124, hingewiesen.

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