Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile
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Urobiline.
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verschiedenen Methoden aus dem Harne derartige Farbstoffe isoliert, die zwar
untereinander kleine Differenzen zeigen, die aber im wesentlichen wie das
jAFFi5sche Urobilin sich verhalten. Man hat deshalb auch von verschiedenen
Urobilinen, wie von normalem, febrilem, physiologischem und pathologischem
Urobilin gesprochen!). Die Möglichkeit, dass im Harne verschiedene Urobiline
Vorkommen können, ist allerdings nicht in Abrede zu stellen; da aber das
Urobilin eine leicht veränderliche, von anderen Harnfarbstoffen schwer zu
reinigende Substanz ist, muss die Frage nach dem Vorkommen verschiedener
Urobiline noch als eine offene bezeichnet werden. Nach Saillet^) kommt im
Menschenharne ursprünglich kein Urobilin sondern nur eine Muttersubstanz des-
selben, das Urobilinogen, vor, aus dem das Urobilin im gelassenen Harne unter
dem Einflüsse des Lichtes entstehen soll.
Urobilinähnliche Stoffe, sogen. Urobilinoide, hat man sowohl aus
Gallen- wie aus Blutfarbstoff, und zwar sowohl durch Oxydation wie durch
Reduktion dargestellt. Aus dem Bilirubin hat Maly durch Reduktion mit
Natriumamalgam sein Hydrobilirubin und DiSQUii; ein noch mehr urobilinähn-
liches Produkt gewonnen, während Stokvis aus dem Cholezyanin durch Oxy-
dation mit ein wenig Bleihyperoxyd ein Choletelin darstellen konnte, welches
wesentlich wie das Urobilin sich verhielt. Aus dem Hämatiir oder Hämato-
porphyrin haben Hoppe-Seylek, Le Nobel, Nencki und Sieber durch Reduk-
tion mit Zinn oder Zink und Salzsäure Urobilinoide erhalten, während Mac
Munn^) durch Oxydation von Hämatin mit Hydroperoxyd in schwefelsäure-
haltigem Alkohol einen Farbstoff erhielt, der mit dem normalen Harnurobilin
identisch sein soll. Es liegt auf der Hand, dass nicht alle diese Urobiline
identisch sein können.
Nach der Ansicht vieler Forscher sollte das Urobilin mit dem Hydro-
bilirubin identisch sein. Nach den Untersuchungen von Hopkins und Garrod
ist diese Ansicht nicht richtig, denn, abgesehen von anderen kleineren Differenzen
haben die beiden Stoffe eine wesentlich verschiedene Zusammensetzung. Das
Hydrobilirubin enthält C 64,68; H 6,93; N 9,22 (Maly), während das Harn-
urobilin dagegen C 63,46; H 7,67 und N 4,09 p. c. enthält. Das Urobilin
aus den Fäzes, das Sterkobilin, hat dieselbe Zusammensetzung wie das Harn-
urobilin mit 4,17 p. c. Stickstoff.
Das Harnurobilin kann also nicht mit dem Hydrobilirubin identisch sein
9 Vergl. Mac Munn, Proc. Roy. Soc. 31 u. 35, Bei’, d. d. ehern. Gesellsch. 14 und
Journ. of Physiol. G u. 10; Bogomoloff, Malys Jahiesb. 22; Eichholz, Jouru. of Physiol.
14; Ad. Jolles, Pflügers Arch. 61.
’) Rev. d. medec. 17 (1897).
®) Maly, Annal. d. Chem. u. Pharm. 163; Disque, Zcitschr. f. physiol. Chem. 2;
Stokvis, Zentralbl. f. d. med. Wiss. 1873, S. 211 u. 449; Hoppe-Seyler, Ber. d. d. chem.
Gesellsch. 7; Le Nobel, Pflügers Arch. 40; Nencki und Sieber, Moaatsh. f. Chem. 9 und
Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 24; Mac MünN, Proc. Roy. Soc. 31.
Journ. of Physiol. 22.
Urobilin.
Urobilin-
oide.
Zusammeu-
seteung des
Urobilins.
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