Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - V. Zufällige Harnbestandteile
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Zufällige Harnbestandteile.
731
Verhalten
der organ.
Säuren.
Wasser und Karbonaten verbrannt werden und den Harn neutral oder alkalisch
machen können. Die an Kohlenstoff ärmeren f lüc h t. ge n Fe ttsauren ^^eKen
wenicrer leicht als die kohlen Stoffreicheren verbrannt, und sie gehen auch
etwas grösserer Menge - dies gilt besonders von der Ameisensäure und de
Essigsäure - unverändert in den Harn über (Schotten GrI^hant und
OuiNQUAUD)!). über das Verhalten der Oxalsäure gehen die Angaben aus-
einander. Bei Vögeln wird sie nach Gaglio und Giunti
Säugetieren wird sie nach Giunti grösstenteils oxydiert, wahrend sie nach Gaglio
und Pohl bei ihnen unzerstörbar ist. Beim Menschen wird sie nach Mareori
und Giunti zum grössten Teil oxydiert. Neuere Untersuchungen von Salkowski,
PIERALLINI, Stradomsky, Klemperer Und Tritschler S 0W16 besonders von
Hildebrandt und von Darin Ü ausgeführte Versuche mit subkutan eingefuhrtem
Oxalat sprechen ebenfaUs dafür, dass die Oxalsäure — in mässigen Mengen
eingeführt — zu grossem Teil im Tierkörper oxydiert wird. Die Weinsäuren
verhalten sich nach Brion^) verschieden, indem nämlich beim Hunde die Links-
weinsäure zum allergrössten Teile, die Kechtsweinsäure dagegen nur zu etwas
mehr als 70 p. c. verbrannt wurde. In noch geringerem Grade wurde die
Traubensäure im Tierkörper oxydiert. Bernsteinsäure und Äpfel-
säure sind nach Pohl’^) völlig verbrennbar. Beispiele von dem verschiedenen
Verhalten stereoisomerer Substanzen im Tierkörper sind schon in dem vorigen
(Kap. 4 S. 195) geliefert worden.
Die Säureamide scheinen im Körper nicht umgesetzt zu werden
(ScHULTZEN und Nencki)^). Die Aminosäuren können zwar, in grösseren
Mengen in den Tierkörper eingeführt, zum Teil unverändert ausgeschieden werden
aber sonst werden sie, wie oben von dem Leuzin, dem Gl y kok oll und der
A sp ara gi 11 sä ur gesagt worden ist, im Körper zersetzt, und sie können dabei
eine vermehrte Harnstoffausscheidung hervorriifen. Dass bei dem Umsätze der der Amino-
Aminosäuren eine Desamidierung stattfindet, indem z. B. Alanin Milchsäure und
Diaminoproprionsäure Glyzerinsäure liefert, ist schon in dem Vorigen (Kap. 8)
erwähnt worden. Die Aminosäuren liefern übrigens ein lehrreiches Beispiel von
dem ungleichen Verhalten stereoisomerer Substanzen im Tierkörper, indem näm-
lich die razemischen Säuren derart zerlegt und umgesetzt werden, dass die körper-
fremden Komponenten schwerer und weniger vollständig, die im Körperei weiss
vorkommenden dagegen leichter und vollständiger verbrannt werden. Wie die
Schotten, Zeitschr. f. physiol. Chem. 7 ;
Grehant u. Quinquaüd, Compt. E,end. 104.
Gaglio, Arcb. f. exp. Path. u. Pharm. 22; Giunti, Chem. Zentralbl. 1897, 2;
Marfori, Malys Jahresb. 20 u. 27; Pohl, Ärch. f. exp. Path. u. Pharm. 37; Salkowski,
Berlin, klin. Wochenschr. 1900; Pierallini, Virchows Arch. 160; Stradomsky ebenda 163;
Klemperer u. Tritschler, Zeitschr. f. klin. Med. 44; Hildebrandt, Zeitschr. f. physiol.
Chem. 35, S. 141; Dakin, Journ. of biol. Chem. 3, S. 78.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 25. ;
*) Pohl, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 37, wo man auch Angaben über die inter-
mediären Produkte bei dem oxydativen Abbau der Fettkörper findet.
®) Zeitschr. f. Biol. 8.
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