Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile
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Blulprobeu. Ilämatopoi’i^hyrin.
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Falle wird aber die Guajaktinktur allein, ohne Terpentinöl, von dem Harne blau
gefärbt (Vitali)I). Dies gilt wenigstens für eine linktur, welche einip Z
de En^ cler Luft und des Tageslichtes ausgesetzt gewesen ist. Die
blluenr Wirkiuig des Eiters geht übrigens, zum Unterschied von derjenigen
des verloren, wenn man den Harn zum Sieden erhitzt. Emen
in Zersetzung begriffenen, alkalischen Harn muss man vor Aiisfuhrung de
aktion schwach ansäuern. Das Terpentinöl soll im Tageslichte
1 ut
’
tinktur dagegen in einer Flasche von dunklem Glase aufbewahrt werden.
_
Die
Brauchbarkeit der Reagenzien muss übrigens mit einer bluthaltigen
_
Flussigkm
kontrolliert werden. Diese Probe ist zwar bei positivem Erfolge nicht absolut
entscheidend, weil auch andere Stoffe eine Blaufärbung erzeugen können ;
da-
gegen ist sie bei richtigem Arbeiten so ausserordentlich empfindlich dass, wenn
Je negativ ausfällt, weitere Untersuchung auf Blut überflüssig wird ^).
Die HELLER-TEiCHMANNsche Probe. Erhitzt man einen bluthaltigen, neutralen oder
schwach sauren Harn zum Sieden, so erhält man stets einen aus Eiweiss und Hamatm be-
stehenden missfarbigen Niederschlag. Setzt man nun der siedend heissen Probe Nationlauge
zu so klärt sich die Flüssigkeit, wird in dünner Schicht grün (von Hamatinalkali) und setzt
einen neuen, roten, bei auffallendem Licht in Grün spielenden Niederschlag ab, welcher aus
Erdphosphaten und Hämatin besteht. Diese Keaktion nennt man die Heller sehe Blutprobe.
Sammelt man nach einiger Zeit den Niederschlag auf einem kleinen Filtrum, so kann man
ihn zu der Häminprobe verwenden (vergl. S. 281). Sollte der Niederschlag neben grosseren
Mengen Erdphosphaten nur wenig Blutfarbstoff enthalten, so wascht man ihn mit vcidunntei
Probe.
Essigsäure aus, von welcher die Erdphosphate gelöst werden, und verwendet das Ungelöste
zur Darstellung der Teichmann sehen Häminkristalle. Sollte umgekehrt die Menge der Phos-
phate sehr klein sein, so setzt mau ei-st dem Harne ein wenig MgCl2 -Lösung zu, erhitzt zürn
Sieden und fügt gleichzeitig mit der Natronlauge etwas Natriumphosphatlösung hinzu. Bei
Gegenwart von nur sehr kleinen Blutmengen macht man erst den Harn durch Ammoniakzu-
satz sehr schwach alkalisch, setzt Gerbsäure hinzu, säuert mit Essigsäure an und verwendet
den Niederschlag zur Darstellung von Häminkristallen (Struve)^).
Als besonders empfindlicbe Eeagenzien auf Blut empfehlen 0. und E. Adler Leuko- Adlei-sche
malachitgrün oder Benzidin bei gleichzeitiger Gegenwart von Plydroperoxyd und Essigsäure.
Häinatoporpliyriii. Nachdem das Auftreten von Hämatoporphyrin iin
Harne bei verschiedenen Krankheiten von Neusser, Stokvis, Mac Munn, Le
Nobel, Copeman u. a. sehr wahrscheinlich gemacht worden war, wurde das
Vorkommen dieses Farbstoffes im Harne nach Sulfonalintoxikation von Sal-
KOWSKi ganz sicher dargetan. In reinem, kristallisiertem Zustande wurde er zu-
erst von Hammaksten ®) aus den Harnen geisteskranker Frauen nach anhal- Hämato-
’ ° porpbyrm.
tendem Gebrauche von Sulfonal isoliert. Nach Garrod und Saillet’^) kommen
Spuren von Hämatoporphyrin (Saillets Urospektrin) regelmässig im Harne vor.
Es findet sich auch im Harne bei verschiedenen Krankheiten, wenn auch mei-
*) Vergl. Malys Jahresb. 18.
Nähere Angaben über die Bereitung der Eeagenzien nnd die Ausfübrung der Eeaktion
findet man bei O. SCHUMM, Zeitschr. f. physiol. Chem. 50.
Zeitschr. f. anal. Chem. 11.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 11.
®) Ein sehr vollständiges Verzeichnis der Literatur über Hämatoporphyrin im Harne
findet man bei L. ZOJA, Su qualche pigmeuto di alcune urine etc. In: Arch. Ital. di clin.
med. 1893.
”) Salkowskt, Zeitschr. f. physiol. Chem. 15; IIAmmarsten, Skand. Arch. f. Physiol. 3.
’) Garrod, Journ. of Physiol. 13 (gute Literaturübersicht) und 17; Saillet, Eevue
de medec. 16.
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