Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile - Zucker im Harne
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Gallenfarbstoflfe und Zucker im Harne. 755
farbstoff in 500000—1000000 Teilen Harn. Bei Gegenwart von reichlichen
Mengen anderer Farbstoffe ist Cblorkalziuni besser als Cblorbaiyum.
BouMÄ’^)bat statt des obigen Säuregemenges einen eisencblorid- und salz-
säurebaltigen Alkohol empfolilen. Er bat auch eine Methode zur kolorimetrischen,
quantitativen Bilirubinbestimmung im Harne mittelst desselben Reagenzes aus-
gearbeitet.
Ausser diesen Proben gibt es, wie oben angedeutet, noch viele andere.
Eine sehr reichhaltige Zusammenstellung der auf diese Proben sich beziehenden
Literatur findet man in einer Arbeit von Obeemayek und Popper 2)
Für gewöhnliche Fälle sind die nun beschriebenen Proben von hinreichender
Empfindlichkeit, und nach der Ansicht des Verfassers ist es hier, wie bei dem
Nachweis von Eiweiss, Zucker usw. im allgemeinen nicht vorteilhaft, die
Empfindlichkeit einer Probe derart zu erhöhen, dass sie auch die im normalen
Harne vorkommenden Spuren der fraglichen Substanz anzeigt. Will man in-
dessen in bestimmten Fällen eine noch grössere Empfindlichkeit als die mit den
obigen Proben mögliche erreichen, so dürfte für solche Fälle die Jodsalzschicht-
probe von Obermayer und Popper“^) zu empfehlen sein.
Medikamentöse Farbstoffe, von Santonin, Rheum, Senna u. a. herrübrend,
können dem Harne eine abnorme Färbung erteilen, welche zur Verwechselung mit Gallen-
farbstoffen oder, in alkalischem Harne, vielleicht mit Blutfarbstoff Veranlassung geben könnte.
Setzt man einem solchen Harne Salzsäure zu, so wird er gelb oder blassgelb, während er
umgekehrt nach Zusatz von überschüssigem Alkali mehr oder weniger schön rot wird.
Zucker im Harne.
Das Vorkommen von Spuren von Traubenzucker im normalen Harne ist,
wie oben S. 709 erwähnt wurde, nunmehr ganz unzweifelhaft bewiesen. Tritt
Zucker dagegen mehr anhaltend und besonders in grösserer Menge im Harne
auf, so muss er als ein abnormer Bestandteil angesehen werden. In einigen
der vorigen Kapitel sind auch mehrere der wichtigsten Umstände, welche bei
Menschen und Tieren Glykosurie erzeugen, besprochen worden, und bezüglich
des Auftretens von Zucker im Harne kann im wesentlichen auf das dort (Kap. 8
und 9) Gesagte hingewiesen werden.
Beim Menschen ist das Auftreten von Glukose im Harne bei zahlreichen
verschiedenartigen pathologischen Zuständen, wie Läsionen des Gehirnes und
besonders des verlängerten Markes, Zirkulationsanomalien im Unterleibe, Herz-
und Lungenkrankheiten, Lebererkrankungen, Cholera und vielen anderen Krank-
heitszuständen beobachtet worden. Ein anhaltendes Auftreten von Zucker im
Harne des Menschen, bisweilen in sehr bedeutender Menge, kommt bei der
Zuckerharnruhr (Diabetes mellitus) vor. In dieser Krankheit kann bis
zu einem Kilogramm Traubenzucker und sogar darüber pro 24 Stunden mit dem
Harne ausgeschieden werden. Im Anfänge der Krankheit, wenn der Gehalt an
0 Deutsch, med. ’Woclienschr. 1902 u. 1904.
*) Wien. klin. Wochenschr. 21.
48*
Gallenfarb-
stotfproben.
Medi-
kamentöse
Farbstoffe.
Zucker im
Harne.
Der Harn
bei Diabetes
mellitus.
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