Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile - Zucker im Harne
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Ursprung der Azetonkörper.
771
Arginin über die c-Amiiiovaleriansäure als möglich angesehen (Boechakdt und
man also die Möglichkeit einer Azetonbildung aus Eiweiss nicht
leugnen kann, so gibt es aber auf der anderen Seite Beobachtungen, welche
„ecai die Abstammung der Azetonkörper ausschliesslich aus Eiweiss sprechen.
So°gibt es z. B. keinen Parallelismus zwischen Stickstoff- und Azetonkorper-
ausscheidung beim Diabetiker, und beim Menschen besteht überhaupt keine
bestimmte Beziehung zwischen Azetonausscheidung auf der einen und Stick-
stoff- und Schwefelausscheidung auf der anderen Seite. Die Azetonausscheidung
wächst ferner beim Menschen nicht stetig mit steigenden Eiweissmengen, und
die Erhöhung der letzteren über ein mittleres Mass hinaus setzt sogar die Aze-
tonausscheidung herab (Rosenfeld, Hirschfeld, Fr. Voit) i).
^
Als Material der Azetonkörperbildung können ferner nicht die Kohle-
hydrate in Betracht kommen. Man ist nämlich darüber einig, dass beim
Menschen gerade der Anschluss der Kohlehydrate aus der Kost oder unzu-
reichende Zufuhr hezw. Ausnutzung derselben zu Azetonkörperausscheidung in
höherem oder geringerem Grade führen kann. Ähnliche Verhältnisse kommen
auch sowohl im Diabetes wie beim Hungern und in den obengenannten Krank-
heitszuständen zur Geltung. Die gesteigerte Azetonausscheidung bei Kohlehydrat-
mangel tritt auch bei Gesunden, bei einseitig fettreicher Kost und sonst genügendei
pl astische
Kalorienzufuhr auf (alimentäre Azetonurie). Umgekehrt kann reichliche Zufuhr
von Kohlehydraten die Ausscheidung von Azetonkörpern stark herabsetzen oder
sogar zum Verschwinden bringen. Die Kohlehydrate wirken also antiketo-
plastisch, und eine ähnliche hemmende Wirkung haben auch einige andere Stoffe,
wie Glyzerin (Hirschfeld), Weinsäure, Milchsäure und Zitronensäure (Satta),
Alanin und Asparagin (Borchardt und Lange) 2), also auch einige Stoffe (Gly-
zerin, Milchsäure, Alanin, Asparagin), welche eine Zuckerbildung oder vermehrte
Zuckerausscheidung bewirken können.
Man darf jedoch nicht übersehen, dass die Verhältnisse etwas anders beim
Menschen als beim Fleischfresser liegen (Geelmuyden, Fr. Voit). Beim
Hunde nimmt nämlich die Azetonausscheidung im Hunger nicht zu, sondern
ab; sie wird mit steigenden Fleischmengen vermehrt, geht der Stickstoffaus-
scheidung parallel und wird durch Kohlehydratzufuhr nicht vermindert (Fr. Voit)^),
Trotz dieser abweichenden Verhältnisse besteht aber auch beim Hunde eine un-
verkennbare Beziehung zwischen Azetonkörperausscheidung und Kohlehydrat-
stoffwechsel, indem nämlich bei ihm beim Phlorhizindiabetes die „Azidose“ erst
nach eingetretenem Glykogenverbrauch (Marum)^) auftritt.
der
Azeton-
körper.
*) HiRSCHFEi.n ,
Zcitschr. f. klin. Med. 28; Geelmuyden, vergl. Malys Jahresb. 26
und Zeitschr. f. physiol. Chem. 23 u. 26; Rosenfeld, Zentralbl. f. innere Med. 16; VoiT,
Deutseb. Arcb. f. klin. Med. 66.
1. c. Hofmeisters Beiträge 9, wo aueh die anderen Arbeiten zitiert sind.
”) Vergl, Fussnote 1.
b Hofmeisters Beiträge 10.
49=^
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>