Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile - Zucker im Harne
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Entstehilog der Azetonkörper. 773
wahrscheinlich anzunehmen. Auch bei der Azetonbilclung aus Tyrosin und
Phenylalanin wird intermediär Azetessigsäure und also wahrscheinlich ß-Oxy-
buttersäure gebildet (Embden und Engel).
Hinsichtlich der Azetonkörperbildung aus Fett ist zu bemerken, dass das
Glyzerin antiketoplastisch wirkt und dass man also nur mit den Fettsäuren zu
rechnen hat. Bezüglicli des Verhaltens der letzteren zu der Azetonbildung haben
lÜMBDEN und Marx gefunden, dass nur solche Normalfettsäuren, welche eine
gerade Anzahl Kohlenstoffatome enthalten, Azetonbildner sind, während die mit
ungerader Kohlenstoffzahl in dieser Hinsicht unwirksam sind. Dies gilt wenig-
stens für die Säuren von der n-Dekansäure bis zu der n-Buttersäure, welch letztere
ein kräftiger Azetonbildner ist. Da nun beim Diabetiker eine grössere Anzahl Oxy-
buttersäuremoleküle als die, welche der Anzahl der zersetzten Fettsäuremoleküle
entspricht, ausgeschieden werden kann, scheint aus einem Moleküle Fettsäure
mehr als ein Molekül (5-Oxybuttersäure liervorzugehen. Man hat also kaum einen
einfachen Abbau der Fettsäuren bis auf Buttersäure (unter wiederholter Einsetzung
des Oxydatiousangriffes in /? Stellung), sondern eher einen Zerfall des Fettsäure-
moleküles in mehrere Glieder, die an der Bildung der /?-Oxybuttersäure beteiligt
sind, anzunehmen. Eine synthetische Bildung der p-Oxybuttersäure ist auch von
Geelmuyden u. a., namentlich aber von Magnus-Levy als möglich angenommen
worden, und zwar nach einer Hypothese von Spiro mit dem Azetaldehyde als Aus-
gangsmaterial. Es ist deshalb auch von Interesse, dass Friebmann in Per-
fusionsversuchen an Lebern gezeigt hat, dass Aldehydammoniak und in noch höherem
Grade Aldol Azetonbildner sind. Man hätte also anzunehmen, dass erst eine
Kondensation des Aldehydes zu Aldol stattfände, CH3.COH-fCH3.COH
CH3 . CH(OH) . CHg . COH, und dass aus dem letzteren dann durch Oxy-
dation (AOxybuttersäure, CH3 . CH(OH) . CHg . COOH, gebildet würde.
Als Organ der Azetonkörpcrbildung hat man auf Grund der oben erwähn-
ten Perfusionsversuche wenigstens in erster Linie die Leber anzunehmen, und
Embden und Lattes haben gefunden, dass die azetonbildende Fähigkeit der
Leher bei Hunden mit Pankreas- oder Phlorhizindiabetes viel grösser als bei
normalen Tieren ist. Auf der anderen Seite hat bei Hunden und Rindern nach
Embden und Michaud^) die Leber auch eine kräftige Azetessigsäure abbauende
Wirkung. Eine ähnliche Wirkung fanden sie auch in Nieren, Muskeln und
Milz von^ Hunden und Schweinen. Die abbauende Wirkung des lebensfrischen
Organbreies ist viel stärker auf Azetessigsäure als auf Azeton.
Azeton, C3H,0, Dimethylketon = CH3 . CO . CH3 ist eine dünnflüssige,
wasserhelle, bei 56,3 0 siedende, angenehm obstähnlich riechende Flüssigkeit,
welche im Diabetes sowohl dem Harne wie der Exspirationsluft einen Geruch
’) Hofmeisters Beiträge 11 .
Geelmuyden, Zeitschr. f. physiol. Chem. 23 u. 26; Magnus- Levy, Areh. f. cnu
ath. u. Pharm. 42; Friedmann, Hofmeisters Beitrüge 11.
Embden u. Lattes, Hofmeisters Beitrüge 11; Embden u. Miciiaud ebenda 11
Azetonbil-
dunf» aus
Fettsäiu’cn.
Organ der
Azeton-
bildung.
Azeton.
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