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778

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile - Zucker im Harne

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778 Fünfzehntes Kajntel.
Kosoiibachs
Harnprobo.
Ctiyturie
lind Jdpurie.
Amino-
säuren.
Zystinurie.
Die 80R. RosENnAC’iisclie ITarnprobe, bei welcher der Harn beim Sieden unter Zusatz
Tropfen um Tropfen von Salpetersäure burgunderrot wird und beim Schütteln einen blauroten
Schaum zeigt, beruht auf der Entstehung von Indigosubstanzen, besonders Indigorot ‘).
Fett im Harne. Chylurie nennt man die Absonderung eines Harnes, welcher durch
sein Aussehen und seinen Fettreichtum dem Chylus ähnlich ist. Er enthält ausserdem regel-
mässig Eiweiss, oft auch Fibrin. Die Chylurie kommt am häufigsten in den Tropenländern
vor. Lipurie, d. h. die Ausscheidung von Fett mit dem Harne, kann teils mit teils ohne
Albuminurie bei anscheinend gesunden Personen, bei Schwangeren und ferner in gewissen
Krankheiten, wie bei Diabetes, Phosphorvergiftung und Fettenlartung der Nieren Vorkommen.
Das Fett erkennt man gewöhnlich leicht mit dem Mikroskope. Man kann es auch mit
Äther aussfhütteln, und unter allen Umständen kann man es durch Eindampfen des Harnes
zur Trockne und Extraktion des Eückstandes mit Äther nachweisen.
Cholesterin ist auch mitunter bei Chjdurie und in einigen anderen Fällen im Harne
gefunden worden.
Aminosäuren. Leuzin und Tyrosin sind nach älteren Methoden schon wiederholt
im Harne, besonders bei akuter gelber Leberatrophic, bei akuter Pbosphorvergiftung, schwerem
Typhus und schweren Pocken gefunden worden. Nachdem man in der Anwendung von ß-
Naphthalinsulfochlorid eine Methode zum Nachweis der Aminosäuren gefunden hat, ist der
Nachweis von Aminosäuren nicht nur in normalem Harn (Glykokoll vergl. S. 715), sondern
auch in pathologischen Harnen wiederholt geführt
worden**).
Zystin (vergl. S. 144). Im normalen Harne soll nach Baumann und
Goldmann •^) eine dem Zystin ähnliche Substanz in sehr kleiner Menge sich vor-
finden. In grösseren Mengen kommt diese Substanz im Hundeharn nach Ver-
giftung mit Phosphor vor. Das Zystin selbst ist dagegen mit Sicherheit nur,
und zwar ziemlich selten, in Harnkonkrementen und im pathologischen Harne,
aus welchem es als Sediment sich ausscheiden kann, gefunden worden. Die
Zystinurie kommt öfter bei Männern als bei Weibern vor. In dem Harne bei
Zystinurie haben Baumann und Udränszky die zwei Diamine, das Kadaver in
(Pentamethylendiamin) und das Putreszin (Tetramethylendiamin), welche bei
der Eiweissfäulnis entstehen, gefunden. Dieselben Diamine fanden sie bei der
Zystinurie in dem Darminhalte, während Diamine in demselben unter normalen
Verhältnissen nicht Vorkommen. Die Verfasser nahmen deshalb an, dass zwischen
der Diaminbildung im Darme durch eine eigentümliche Fäulnis bei der Zystin-
urie und dieser letzteren selbst vielleicht ein gewisser Zusammenhang bestehen
könnte. Dies ist aber wenig wahrscheinlich, und die Zystinurie ist, wie man all-
o-emein annimmt, eher eine Anomalie des Eiweissstoffwechsels, bei welcher das
Zystin aus unbekannten Gründen nicht wie gewöhnlich abgebaut wird. Auf-
fallend erscheint es hierbei, dass das Zystin des Nahrungseiweisses durch den
Harn ausgeschieden wird, während dagegen der Zystinuriker, wenigstens bis-
weilen, das als solches eingeführte Zystin quantitativ umsetzen kann^). Die
Zystinurie kann übrigens sowohl ohne wie mit Diaminen im Harne auftreten,
q Vergl. Eosin in Vikchows Arch. 123.
*) Vergl. Ignatowski, Zeitschr. f. pbysiol. Cbem. 42; Abderhalden u. Schitten-
HELM ebenda 45; Abderhalden u. Barker ebenda 42. Vergl. auch Fussnoten 3 u. 4 S. 715.
*) BaüMANN, Zeitschr. f. pbysiol. Cbem. 8. Hinsicbtlicb der Literatur über Zystinurie
vergl. man Brenzinger ebenda 16; Baumann u. Goldmann ebenda 12; B. u. Udr.xnszky
ebenda 13; Stadthagen u. Brieger, Berl. klin. Wochenschr. 1889; Cammidge u. Garrod,
Journ. of Pathol. u. Bacter. 1900 (Literatur über Diamine im Harne u. Fäzes); Loewy u.
Neuberg, Bioch. Zeitschr. 2; Wolf u. Schaffer, Journ. of biol. Cbem. 4.
Vergl. Wolf u. Schaffer, Fussnote 3.

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