- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
777

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile - Zucker im Harne

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/J-Oxybuttersilure, J laniiiroben von EllJ’.LlCH. 777
auf die BesLinimung des Zuckers durch Polarisation störend ein. Die Säure
wird weder von Bleiessig noch von aminoniakalischeni Bleiessig gefällt und sie
vergärt nicht. Beim Sieden mit Wasser, besonders bei Gegenwart von einer
Mineralsäure, zersetzt sich die Säure in die bei 71 bis 72 C schmelzende a-
Kjroton säure und Wasser: CHg . CH(OH), CHg . COOH = HgO CHg .
CH : CII . COOH. Bei der Oxydation mit Chromsäuremischung liefert sie Azeton.
Nachweis der |(;^-Oxy buttersäure im Plarne. Ist ein mit Hefe ver-
gorener Harn noch levogyr, so ist das Vorkommen von Oxybuttersäure wahr-
scheinlich. Zur weiteren Prüfung kann man nach Külz den vergorenen Harn
zum Sirup verdunsten und nach Zusatz von dem gleichen Volumen konzen-
trierter Schwefelsäure direkt ohne Kühlung destillieren. Es wird hierbei a-Kroton-
säure gebildet, welche überdestilliert und, nach starkem Abkühlen des in einem
Reagenzrohre aufgefangenen Destillates, in Kristallen mit dem Schmelzpunkte
-|-72*^ C sich absetzen kann. Erhält man keine Kristalle, so schüttelt man
das Destillat mit Äther und prüft den Schmelzpunkt des nach Verdunsten des
Äthers erhaltenen, mit Wasser gewaschenen Rückstandes. Bezüglich der
Methode von Mikkowski, die Säure als Silbersalz zu isolieren, w’ird auf Archiv
für exp. Path. und Pharm. Bd. 18 S. 35, oder Eresenii Zeitschr. Bd. 24,
S. 153, verwiesen.
Die quantitative Bestimmung geschieht durch vollständige Extraktion der
Oxybuttersäure mit Äther und Bestimmung der spez. Drehung. Die Extraktion
kann nach Magnus -Levy (vergl. Hoppe -Seyler-Thieefelders Handbuch
8. Aufl. S. 619 und Geelmuyden, in Hammarsten - Festschr. 1906) oder
nach Bergell^) geschehen. Andere Methoden rühren von Darmstädter,
Boekelman und Bouma^} her.
Die Harnprobe Ehrlichs®). Von einer Lösung, welche im Liter 50 ccm Salzsäure
und 1 g Sulfanilsäure enthält, mischt man 250 ccm mit 5 ccm einer ^/2 prozentigen Lösung von
Natriumnitrit (wobei also nur wenig des wirksamen Stoffes, des Sulfodiazobenzols, gebildet
wird). Bei der Ausführung der Probe versetzt man den Harn mit dem gleichen Volumen
dieser Mischung und übersättigt darauf mit Ammoniak. Normaler Harn wird hierbei gelb
oder nach Zusatz vou Ammoniak orange (aromatische Oxysäuren können zuweilen nach einiger
Zeit rote Azokörper geben, welche die oberste Schicht des Phosphatsedimentes färben), ln
pathologischen Harnen tritt dagegen bisweilen (und dies ist die charakteristische Diazoreaktion)
primäre Gelbfärbung mit exquisiter, sekundärer Rotfärbung bei Ammouiakzusatz und Ent-
färbung des Schaumes auf. Die oberste Schicht des Sedimentes wird danu grünlich. Diese
Eeaktiou soll besonders in dem Harne Typhuskranker Vorkommen (Ehelich); über die Be-
deutung der Reaktion sind jedoch die Ansichten geteilt. Macht man den Harn mit Natrium-
karbonat statt mit Ammoniak alkalisch und setzt mau eine frisch bereitete, mit Natriumkarbonat
alkalisch gemachte Diazobenzolsulfosäurelösung hinzu, so färbt sich auch normaler Harn orange
bis bordeauxrot. Die bisher bekannten normalen Harnbestand teile, welche die Diazoreaktion
ge en, sin die aromatischen Oxysäuren, die Antoxyproteinsäure und die von Engeland
(vergl. b. 716) gefundenen Imidazolderivate.
Eine andere Harnprobe Ehrlichs besteht darin, dass, wenn man eine salzsäurehaltige
2prozentige Losung von Dimethylamidobeuzaldehyd in geringer Menge zu dem Harne setzt
normaler Haru schwach rot, pwisse pathologische Harne aber kirschrot gefärbt werden. Die
rsaehe dieser Reaktion ist nicht hinreichend bekannt; nach Neubauer scheint sie aber in
v^’
Urobilinogen zu stehen. Nach Fleischkost ist sie nacii IlEUTERq
9 Zeitschr. f. physiol. Chem. 33.
^) Darmstaedter ebenda 37 ; Boekelman u. Bouma, vergl. Malys Jahresb. 31.
^
) Ehrlich, Zeitschr. f. klin. Med. 5. Vergl. auch Clemens, Deutsch. Arch. f. klin.
l^Ied. C3 (Literatur). Kutscher u. Engeland, Fussnote 3, 8. 71G.
) Veigl. Pröscher, Zeitschr. f. jihysiol. Chem. 31 und CLEMENS, Deutsch. Arch. f.
vhu. Med. 71; Neubauer, Zentralbl. f. Physiol. 19. S. 145; Herter, Jouru. of biol. Chem.’ 4.
Eigen-
schaften.
Nachweis.
Quanti-
tative Be-
stimmung.
i;ie
Ehrlichsche
Haru probe.

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