- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
813

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 17. Chemie der Atmung - II. Der Gasaustasch zwischen dem Blute einerseits und der Lungenluft und den Geweben andererseits

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Kohlensäurespannung im Blute. 813
Wie bezüglich der Sauerstoffaufnähme sind auch hinsichtlich der Kohlen-
säureabgabe die Ansichten streitig.
Die Spannung der Kohlensäure im Blute ist auf verschiedene Weise von
Pflüger und seinen Schülern Wolffbbrg, Steassburg und Nussbaum i)
be-
stimmt worden.
Nach der aerotonometrischen Methode lässt man das Blut direkt aus der Arterie
oder Vene durch ein Glasrohr fliessen, welches ein Gasgemenge von bekannter Zusammen-
setzung enthiÜt. Ist die Spannung der Kohlensäure in dem Blute grösser als in dem Gas-
gemenoe so gibt das Blut an letzteres Kohlensäure ab, während es in entgegengesetztem
Falle ICohlensäure aus dem Gasgeraenge aufnimmt. Durch Analyse des Gasgemenges nac
beendeter Blutdurehleitung lässt sich also feststellen ,
ob die Spannung der Kohlensäure iin
Blute grösser, resp. kleiner als in dem Gasgemenge gewesen ist. Durch eine hini eichend
grosse Anzahl von Bestimmungen, besonders wenn der Kohlensäuregehalt des Gasgemenges
von Anfang an der wahrscheinlichen Tension dieses Gases im Blute möglichst genau ent-
sprechend gewählt wird, kann auch auf diese Weise die Spannung der Kohlensäure im Blute er-
mittelt Averden. Nach derselben Methode ist, wie schon oben erwähnt, auch die bauerstolt-
spannung bestimmt worden.
Nach der aerotonometrischen Methode ist die Koblensäurespannung im
arteriellen Hundeblute im Mittel zu 2,8 p. c. einer Atmosphäre 2), einem Drucke
von 20 mm Hg entsprechend, von Steassburg bestimmt worden. In dem
Blute aus dem rechten Herzen fand Nussbaum eine Kohlensäurespannung von
3,81 p. c. einer Atmosphäre, einem Drucke von 27 mm entsprechend. Steass-
burg, welcher an nicht tracheotomierten Hunden experimentierte, bei welchen
die Ventilation der Lungen also weniger forziert war und die Kohlensäurewerte
wahrscheinlich mehr zuverlässig sein dürften, fand in dem venösen Herzblute eine
Kohlensäurespannung von 5,4 p. c. einer Atmosphäre, was einem Partiardrucke
von 38,3 mm Hg gleichkommt.
Eine andere Methode, welche zuerst von Pflüger und seinen Schülern,
WoLFFBERG Und Nussbaum, benutzt wurde, ist die Absperrung eines Teiles der
Lunge mittelst des Lungenkatheters.
Das Prinzip ihres Verfahrens war folgendes. Durch Einführung eines Katheters von
besonderer Konstruktion in einen Ast des einen Bronchus kann der entsprechende Lungen-
lappen luftdicht abgesperrt werden, während in dem anderen Lappen derselben Lunge und
in der anderen Lunge die Ventilation ungehindert vor sich geht, so dass keine Kohlensäure-
stauung im Blute zustande kommt. Wenn die Absperrung solange gedauert hat, dass ein
vollständiger Ausgleich zAAÜschen den Gasen des Blutes und der abgesperrten Lungenluft an-
zunehmen ist, wird durch den Katheter eine Probe dieser Lungenluft herausgenommen und
analysiert.
Wenn ein vollständiger Ausgleich zwischen den Gasen des abgesperrten
Lungenteiles und des durch denselben kreisenden venösen Blutes stattgefmiden
hat, kann man, unter der Voraussetzung, dass bei dem Gasausgleiche nur physi-
kalische Kräfte wirksam sind, die Spannungen der Gase in diesem Lungen-
teile als Mass der Gasspannungen im venösen Blute ansehen. Bei ihren Unter-
suchungen fanden nun Wolffbeeg und Nussbaum in der mit dem Katheter
herausgenommenen Luft im Mittel 3,6 p. c. COg. Nussbaum hat in einem
Wolffbeeg, Pflügers Arch. 6; Steassburg ebenda; Nussbaum ebenda 7.
Hier wie in den folgenden Berechnungen wird unter Atmosphärendruek der Druck
in den Lungen mit Abzug der Wasserdampftension (eDva 50 mm), also 760 —50 = 710 mm
Quecksilberdruck, verstanden.
Die aero-
tono-
metrisehe
Methode.
Tension der
Kohlen-
säure im
Blute.
Kathe-
terisierung.
der Lunge.
Kohlen-
säurespan-
nung im
venösen
Blute.

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