Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 18. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung und der Bedarf des Menschen an Nahrungsstotfen - IV. Die Abhängigkeit des Stoffwechsels von anderen Verhältnissen
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S64
Achtzehntes Kapitel.
Grund-
umsatz.
Bedeutung
des Körper-
gewichtes.
Bedeutung
der Fleisch-
masse.
IV. Die Abhängigkeit des Stoffwechsels von anderen
Verhältnissen.
Als Ausgangspunkt für das Studium des Stoffwechsels unter verschiedenen
ausseren Bedingungen dient zweckmässig der schon oben besprochene sogenannte
Giundunisatz, d. h. die Grosse des Stoffwechsels bei absolut körperlicher Ruhe
und Untätigkeit des Darmkanales. Die unter diesen Bedingungen stattfindende
Zersetzung fuhrt in erster Lime zur Erzeugung von Wärme und sie ist nur in
genngerein Grade durch die Arbeit des Zirkulations- und Eespirationsapparates
und die Tätigkeit der Drusen bedingt. Nach einer Berechnung von ZuntzM
ommen von der ganzen Kaloriensumme des Grundumsatzes nur 10 bis 20 p. c.
auf die Zirkulations- und Respirationsarbeit zusammen.
Die Grösse des Grundumsatzes hängt also in erster Linie von der zur
Deckung der Wärmeverluste nötigen Wärmeproduktion ab, und diese letztere
ist ihrerseits abhängig von dem Verhältnisse zwischen Körpergewicht und Körper-
oberfläche.
^
Körpergewicht und Alter. Je grösser die Körpermasse ist, um so
grösser ist auch, ceteris paribus, der absolute Stoffverbrauch, während dagegen
ein kleineres Individuum derselben Tierart zwar absolut weniger, aber relativ,
d. h. auf die Einheit des Körpergewichtes bezogen, mehr Stoff zersetzt. Mit
Zunahme des Körpergewichtes nimmt also der Grundumsatz pro kg Tier ab,
was allerdings in erster Linie für Individuen derselben Tierart gilt, aber auch
bei einem Vergleich verschiedener Tierarten im allgemeinen eine gewisse Gültig-
keit zu haben scheint. Hierbei ist aber natürlich die Relation zwischen Fett
und Eiweiss im Körper von grosser Bedeutung. Die Grösse des Umsatzes
richtet sich nämlich wesentlich nach der Menge der tätigen Zellen, in erster
Linie nach der Muskelmasse, und ein fettreiches Individuum zersetzt pro kg
weniger Stoff als ein mageres von demselben Körpergewichte. Nach Rubner^)
hat man indessen die Bedeutung der Grösse der Fleisch- oder Zellen masse im
Körper etwas überschätzt, indem man die Qualität oder verschiedene Tätigkeit
derselben zu wenig berücksichtigt hat. Bei seiner Untersuchung von zwei Knaben,
von denen der eine fettsüchtig und der andere normal entwickelt war, und bei
einem Vergleiche mit dem von Camerer für Knaben desselben Gewichtes ge-
fundenen Nahrungsbedarfe, kam Rubner zu dem Resultate, dass der Kraft-
wechsel des fettsüchtigen Knaben mit dem eines nicht fettsüchtigen von gleichem
Gewichte fast völlig übereinstimmte. Durch annähernde Schätzung der Fett-
menge im Körper konnte Rubner ferner den aus dem Eiweissbestande zu be-
rechnenden Energieumsatz mit dem tatsächlich gefundenen vergleichen. Der
Kalorienumsatz pro kg war bei dem Mageren 52 und bei dem Fetten 43,6 Kal.,
während man, wenn der Eiweissbestand allein massgebend wäre, für den Fetten
Zit. nach v. NoOrden, Lehrb. 1. Aufl., S. 97.
‘^)
Beiträge zur Ernährung im Knabenalter etc., Berlin (Hirschwalo) 1902.
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