Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 18. Der Stoffwechsel bei verschiedener Nahrung und der Bedarf des Menschen an Nahrungsstotfen - IV. Die Abhängigkeit des Stoffwechsels von anderen Verhältnissen
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Geschlecht. Ruhe und Arbeit, S67
Im Greisenalter ist der Stoffwechsel sehr herabgesetzt, und selbst wenn
man ihn pro Quadratmeter Körperobc’rfläche berechnet, ist er niedriger als bei
einem Individuum mittleren Lebensalters.
Inwieweit das Geschlecht an und für sich einen besonderen Einfluss
auf den Stoffwechsel, ausübt, bleibt noch näher zu untersuchen. Tigeestedt
und SondiSn fanden’ im jugendlichen Alter die Kohlensäureabgabe sowohl pro
Kilo Körpergewicht wie pro Quadratmeter Körperoberfläche beträchtlich grösser
bei männlichen als bei weiblichen Individuen etwa desselben Alters und des-
selben Körpergewichtes. Dieser Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern
soll allmählich sich verwischen, um endlich bei herannahendem Greisenalter schlechtes,
ganz zu verschwinden. Gegenüber diesen Beobachtungen stehen indessen andere
Untersuchungen von Magnus-Levy und Falk. Sie untersuchten nach der
ZuNTZ-GEPPERTSchen Methode sowohl Kinder wie Erwachsene und alte Leute
beider Geschlechter, konnten aber keinen bestimmten Einfluss des Geschlechtes
beobachten ^).
Da der Stoffwechsel seinen untersten Stand bei absoluter Körperruhe und .
Untätigkeit des Darmkanales inne hält, so ist es offenbar, dass sowohl die
Arbeit wie auch die Aufnahme von Nahrung auf die Grösse des Stoffwechsels
mächtig einwirkende Faktoren sein müssen,
Ruhe und Arbeit. Bei der Arbeit wird eine grössere Menge von Ruhejnd
chemischer Energie in kinetische Energie umgesetzt, d. h. der Stoffwechsel wird
infolge der Arbeit mehr oder weniger stark gesteigert.
Auf die Stickstoffausscheidung übt die Arbeit, wie schon in einem vorigen
Kapitel (11) näher auseinandergesetzt wurde, nach der gegenwärtig allgemein
herrschenden Ansicht an und für sich keinen nennenswerten Einfluss aus. Es
ist allerdings wahr, dass man in mehreren Fällen eine gesteigerte Stickstoff-
ausscheidung beobachtet hat; diese Steigerung scheint aber nicht in direkter
Beziehung zu der Arbeit zu stehen, sondern in Nebenumständen ihren Grund Eiweiss-
° ... Umsatz bei
zu haben. Man hat auch diese Beobachtungen in anderer Weise erklären zu der Arbeit,
können geglaubt. So kann z. B. die Arbeit, wenn sie mit heftiger Körper-
bewegung verbunden ist, leicht zur Dyspnoe führen, und diese letztere kann,
wie Frankel-) gezeigt hat, wie jede Verringerung der Sauerstoffzufuhr eine
Steigerung des Eiweisszerfalles und dadurch eine vermehrte Stickstoffausschei-
dung zur Folge haben. In anderen Versuchsreihen ist wiederum die Menge
der Kohlehydrate und des Fettes in der Nahrung nicht völlig hinreichend ge-
b Tigekstedt u. Sonden, Skand, A)-cb. f. Physiol, G; Magnus-Levy u. Falk, Arch.
f. (Anat. u.) Physiol. 1899, Suppl. Über den Stoffwechsel in seinen Beziehungen zu den
Phasen des sexuellen Lebens und insbesondere unter dem Einflüsse von Menstruation und
Schwangerschaft liegen Untersuchungen von A. Ver Eecke vor (Bull. acad. roy. de m6d. de
Bclgique 1897 u. 1901 und Malys Jahresb. 30 u. 31). Vergl. auch Magnus Levy in
v. NOordens llandb d. Paihol, d. Stoffwechsels.
’*) ViR(uiows Arch. G7 u. 71. Bezüglich sfritti.ger Ansichten vergl. man; C, VoiT,
Zeitsehr. f. Riol. 40 und A. Fränkel ebenda öO.
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