Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - V. Hesekiel. Der Prophet als Seelsorger - 1
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zu verwalten. Die Zeit war ernster denn je und schwere
Gefahren drohten von außen. Doch das ’Thorabuch, das
unter der Regierung des Königs Josia im ’Tempel ge-
funden wurde (621), war zur rechten Zeit gekommen —
einer Feuersäule gleich, die voranleuchten sollte in der
bevorstehenden Nacht der Wanderungen. Dieses Buch
sollte den Irregegangenen den rechten Weg weisen und
den Mutlosen neuen Willen zum Leben schenken. Für
junge Priester war es eine Lust zu leben in jener Zeit
des Werdens. Früh hatte sich Hesekiel unter Leitung
seines Vaters, des ’Tempelpriesters Buzi, im Priester-
dienst geübt und die Luft der Propheten geatmet, die
das Deuteronomium erfüllte. Jeremias Verkündigung,
sein tragisches Martyrium, und mehr noch seine alles
überragende Persönlichkeit hatten unverwischbare Spu-
ren in der Seele des jungen Priesters hinterlassen. Oft-
mals mag er wohl dem ekstatischen Künder im ’Tempel-
hofe begegnet sein; mehr als einmal wird er seinen er-
schütternden Ruf vernommen haben. Der Priester in
ihm lehnte sich auf gegen das Traditionsfremde in der
Predigt dieses religiösen Umstürzlers. Doch manche von
Jeremias Gedanken wurden seine Gedanken, und die hel-
denhafte Persönlichkeit des gotterfüllten Mannes hatte
ihn vollkommen in ihren Bann gezogen.
Da kam der unglücksschwere "Tag, der alle seine
Träume vernichtete. Seitdem König Josia bei Megiddo
im Kampfe gegen Pharao Necho gefallen (606), konnte
das zerrüttete Land sein Gleichgewicht nicht wieder-
finden. Irregeleitete Könige und falsche Propheten hat-
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