Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - VI. Deutero-Jesaja. Der leidende Gottesknecht - 5
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— 207 —
Gottes vorherbestimmtem Weltplan: Cyrus siegt um
Israels willen, doch Israel ersteht zu neuem Leben um
des Menschengeschlechtes willen. Beide sind Werkzeuge
in des Ewigen Hand. Cyrus wurde ausersehen, das Volk
zu retten, das Gott erkoren, Ihm Diener zu sein.
Unser eigenes Erleben durch die Zeiten offenbart uns
Gottes Arm in der Geschichte, jenen mächtigen Arm,
ha-jad ha-g’dola, der sich Israel beim Auszuge aus
Ägypten offenbart und seinen Gottesglauben geweckt.
In dem, was Israel erlebt, ist deutlich die väterlich
leitende Hand sichtbar: Plan und Wille und unbeug-
same Gerechtigkeit. UnserWeg von Ägypten nach Babel,
und der bevorstehende Weg von Babel nach Jerusalem,
zielbestimmte Wege aufwärts. Hindernisse, Rückfälle,
Seitensprünge vermögen nicht von dieser Linie ab-
zubringen. Pharao war ein Werkzeug in Gottes Hand,
ebenso wie Nebukadnezar und Cyrus. Ich selbst, der
Geringste unter den Geringen, bin von Gott berufen,
fortzusetzen, was der Mann Gottes, Mose, begonnen.
Was Israel erlebt und erfahren, ist gottgewolltes Ge-
schehen, ist Geschichte.
Unsere Stellung in der Welt, die Art unseres Wirkens,
die Aufgabe, die uns gegeben wurde, die Mittel, mit
denen wir den Sinn unseres Seins verwirklichen mitten
in einer Welt von Hindernissen und Gefahren — das
alles zeigt uns das wahre Gesicht alles Geschehens: es
ist Geist und nicht Materie. Nicht Hunger, nicht kör-
perliche Bedürfnisse treiben und bewegen das große
Rad der Zeiten, sondern die Not der Herzen, die ver-
borgene Sehnsucht schmerzerfüllter Seelen, der ewige
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