Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Die Entwicklung der wirtschaftlichen Organisation Russlands
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Man konnte sich in früheren Zeiten nicht von der
Vorstellung losmachen, dass körperliche Arbeit etwas
Untergeordnetes sei, etwa was sich nur für eine niedere
Kaste schickte. Es ist dies wohl zum Teil eine Überlieferung,
die sich nicht nur in Russland, sondern auch in andern
Ländern von der Zeit der Sklaverei her erhalten hat.
Man liess die körperliche Arbeit von Sklaven ausführen;
sie schickte sich nicht für freie Männer.
Dass diese soziale Auffassung eine heftige Gegenbewegung
auslöste, sobald die Arbeiter ans Ruder kamen,
ist nicht unnatürlich, und dass sie bei der Arbeit zunächst
an körperliche Arbeit dachten, ist ebenfalls verständlich.
Es galt nun, dem russischen Volk die volle Achtung
vor der Arbeit beizubringen.
Ich muss gestehen, dass ich die Empörung vieler über
die Form, die dies mehrfach annahm, nicht teilen kann:
zum Beispiel, dass Männer und Frauen verschiedener Klassen
gezwungen wurden, einmal wöchentlich öffentliche Arbeiten
auszuführen, und dass sogar Damen der Bourgeoisie und
der Aristokratie, die bisher überhaupt an keine Art von
Arbeit gewöhnt waren, jeden Sonnabend die Eisenbahnstationen
säubern oder in andern öffentlichen Gebäuden
scheuern mussten. Es würde sogar ein ganz gesunder
Grundsatz sein, dass Mitglieder aller Gesellschaftsklassen
gemeinsam die Notwendigkeit der Arbeit kennenlernen,
vorausgesetzt, dass sie nicht von wichtigerer Arbeit weg
geholt werden und dass Gesundheitszustand oder Alter
kein Hindernis bilden.
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