- Project Runeberg -  Samlaren / Trettionionde årgången. 1918 /
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(1880-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Atterboms bref till Schelling. Meddelade af Ruben G:son Berg.

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Atterboms bref till Schelling 93

weiss wohl wo die Rettung und die höchste Begeisterung zu suclien ist, und
ich arbeite redlich dran, in dieser Bahn recht tüchtig vorwärts zu schreiten;
aber noch ist es mir nicht gelungen, zu meiner Schmach sey’s gesagt, Gott
unmittelbar die bleibende, allbelebende und alldurchstrahlende Stätte in
meinem Herzen einzuräumen, die er vormals dort durch die Vermittlung
meiner Mutter besass. Ich hoffe unterdessen, dass der Heiland nicht ztirnen
känn, so läng ich treu mich befleissige, die für ihm bestimmte Wohnung
nach meinem besten Wissen zu reinigen. Übrigens rauscht ja baid das
Schattenspiel dieses Erdewallens mit seinem Wolkenhimmel vortiber, und der
künftige Sonnenaufgang wird uns allen, auch mir, um so herrlicher leuchten
je frostiger hier die Pilgernacht auf einsamen Pfaden und in ruchlosen
Kneipen war. Möge Gott mich nur gegen zwei Übeln beschützen, die mir
drohend in der Nähe stehn, kränkelndes Hinwelken und kalte Verzweiflung;
und möge er mir dagegen nur.drei Bitten gewähren, körperliche Rüstigkeit,
geistige Ausdauer und heitres, liebewarmes Resigniren; oder, wenn er mir
die zwei ersten auch versagen will, wenigstens diese letzte! Dann hoff’ ich
noch mit dem Leben in Ehren fertig zu werden.

D. 4 Julij.

Die Gedichte über Rom, Sorrento u. s. w. die Sie von mir zu sehen
wünschen, sind leider alle Schwedisch; damit Sie jedoch etivas Neues von
mir bekommen, schicke ich hiebei einige Strophen, die ich im schönen
Kärnthen dichtete, durch die Beschaifenheit der dortigen Natur lebhaft an
meine Kindheit und mein Yaterland erinnert, und ein Gedichtchen24 was ich
unserm Steffens vorlas an seinem Geburtstage, der auf dem Lande einige
Meilen von Breslau recht hübsch gefeiert ward. Bei einem Dorfe
Hoch-kirchen, auf einer gevvaltigen in weissblühenden Obstbaumliainen eingeliüllten
Anhöhe, zu unsern Füssen die grosse Ebene von Breslau mit den Thurnnen
der fernen Stadt und den hinter ilmen aufdämmernden Riesengebürgen, sass
um einen heitern Tisch im schönsten Maiwetter die kleine auserwählte
Ge-sellschaft; dort las ich dem liebenswürdigen Helden des Tages meine den
Tag vorher sehr eilig, aber wohlgemeint geschriebene Yerse vor. Die Nacht
brachten wir im zierlichen Städtchen Trebnitz zu, das in einem niedlichen
Thal am Abhang einer Höhe liegt, von deren Gipfel wir im Abendroth weit
hinaus in die unermesslichen ebenen Gefilde von Polen blickten; auf der
andern Seite des Städtchens, in mässiger Entfernung, ladet ein hoher
schatt-iger Buchenwald ein zur Ruhe und sinnendem Genuss. Dort trieben
Steffens und ich uns umher schön von halb vier Uhr an am andern Morgen,
und dort hat er mir bei Vollgesang unzähliger Nachtigallen seine Theorie

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