- Project Runeberg -  Samlaren / Trettionionde årgången. 1918 /
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(1880-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Atterboms bref till Schelling. Meddelade af Ruben G:son Berg.

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Atterboms bref till Schelling 97

toll geworden ist. Man muss den Bruder um so mehr beklagen, da er sehr
kränklich ist und um so schrecklicher von dieser Begebenheit leiden wird.
Erhalte uns doch der gütige Gott, wenn wir audi sonst allerlei im Leben
erdulden müssen, bei unserm Portiönchen Verstande! — Die hiesige
Cha-rité, behauptet man, ist ganz voll von Menschen, die wahnsinnig geworden
sind durch die zerrüttende Gluth der jetzigen Luft-Temperatur.

Nochmahls empfehl’ ich mich Ihrem gütigen Andenken, und verharre

Ihr wärmster Freund und Diener

Atterbom.

P. S. Man fängt jezt hier an, Studenten zu verhaften und sich ihrer
Papiere zu bemächtigen. Der Buchhändler Heimer soll auch gestern
ver-haftet geworden seyn, sagt man. Schleiermacher ist unter den Linden mit
einem bedenMichen Gesichte gesehen.

Stockholm d. 1 Febr. 1820.

Nun, so sey denn unser himmlischen Våter vieltausendmal gedankt und
gelobt, mein theurer Meister und Freund, dass Sie noch unter uns
Erdbe-wohnern auf dieser freilich ziemlich schlechten sublunarischen "Welt
umher-wandeln! Die dartschen Zeitungen und nach ihnen die Schwedischen haben
Ihre hiesigen Freunde eine länge Zeit hindurch mit drohenden Nachrichten
von Ihrem fast gewissen Tode geängstigt. Wir betrauerten schön das
Schicksal der Weltalter und der ganzen philosophischen Wissenschaft, über
welche wir in diesem schrecklichen Ereigniss ein von Gott für Jahrhunderte
ausgesprochenes Todesurtheil sahen. Von meinem persönlichen Gefühl bei
der Aussicht eines solchen Verlustes will ich kein Wort sågen. Indessen
beruhigte mich über diesen Punct einigermaassen der Gedanke: wenn er
wirklich von der Erde entschwunden ist, so känn sein jetziges Loos nur ein
schönes und seeliges seyn, und du wirst ihn wohl früh genug wiedersehn,
wenn auch du dein Tagewerk vollendet hat — denn wie kurz ist in der
That die Spanne Zeit von ein Stuck zehn, zwanzig oder dreissig Jahrén?

Aber, Gottlob! besser ist doch besser; wir wollen den vergangnen
Schmerz über die gegenwärtige Freude vergessen. Ich glaube jezt sehr fest
sogar an die Möglichkeit, dass wir noch diesseits des Grabes uns nicht nur
im Geiste umarmen werden. Gewiss komm’ ich noch einmal in mein
ge-liebtes Deutschland zurück. Unterdessen will ich treu für unsre
gemein-same Sache thätig seyn, nach meinem Maass von Wissen, Können und
Gewissen.

7 — 18480. Samlaren 1918.

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