- Project Runeberg -  Samlaren / Trettionionde årgången. 1918 /
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(1880-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Atterboms bref till Schelling. Meddelade af Ruben G:son Berg.

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Atterboms bref till Schelling 99

ihn näher kennt. Er ist schön und ritterlich, unschuldig und brav, weich
und kraftig, ernst und heiter, allés am rechten Platze. Er känn fröhlich,
ja muthwillig seyn, wie es seine zwanzig Jahre mit sich bringen, aber das
ernste und besonnene Prinzip, das einem Nordischen Fursten so wesentlich
zu besitzen ist, scheint immer mehr und mehr in ihm vorherrschend zu
werden. In summa, wir haben sehr viel von ihm zu hoffen und erwarten.
— Es ist ein eignes und seiner Art, so viel ich weiss, ganz neues
psycho-logisches Phänomen, diese Transsubstantiation eines jungen französisch
ge-bornen Menschen in eine durchaus entgegengesetzte Natur. Die Übersetzung
seiner ersten Individualität in die zweite ist aber so gelungen, dass keiner,
der nicht das Gegentheil historisch wusste, aus der Art seines Sprechens
und seines Umgangs vermuthen würde, er ware nicht mitten in Schweden
geboren. Dieses Gluck haben wir, nächst Gott, dem eben so
ächtschwe-dischen, als gründlich gebüdeten und liebenswürdigen Erzieher des Prinzen,
dem Canzlei-Rath von Tannström zu verdanken; so wie auch, dass er eine
tüchtige, freie und constitutionelle politische Denkungsart in seinem Innern
entwickelt hat. Geschichte, Geographie und Kriegswissenschaft sind übrigens
seine täglichen Hauptstudien; er ist von der Armée sehr geliebt, und scheint
entschlossen, seinen Feinden einmal recht derb aufs Leib zu gehen.

So habe ich denn das »a Jove Principium» im Auge habend, Umen
meinen fürstlichen Gönner und Jünger recht ausführlich geschildert. Es
wird Umen nicht unlieb seyn zu hören, dass der Schwedische Princeps
Ju-ventutis das Deutsche gründlich lernen will. Er spricht es auch schön,
obwohl noch sehr ungeübt, und will es jezt anfangen zu sehr elben. — Jezt
etwas von mir selbst und meinen hiesigen Freunden. Meine Gesundheit ist
noch häufig von allerlei Magenschmerzen, hämorrhoidalischen
Verdriesslieh-keiten u. dgl. gezwackt und geplagt. Ich will aber im künftigen Sommer
eine ungeheure Menge Brunnenwasser verschlucken, wovon mir Freunde und
Ärzte grossen Nutzen versprechen. Unterdessen verarbeite ich allmählich
allerlei während meiner Eeise gesammelten Stoff, und werde wohl baid ein
sich darauf beziehendes grösseres Werk, aus Prosa und Versen vermischt,
herausgeben. Über Deutschland muss ich wohl die meisten von meinen
Briefen im Pulte behalten, bis auf eine fernere Zukunft; denn die
Gränz-linie zwischen dem, was ich über die dortige Lage der Dinge und bedeutende
persönliche Yerhältnisse sågen oder nicht sågen darf, ist gar fein und
schwierig zu ziehen. Ich bin noch über diesen Punct mit mir selber in
grosser Confusion und Uneinigkeit. Einige Gedichte aus diesem
beabsich-tigten Reisewerke hab’ ich einem poetischen Taschenbuch für 1820
einver-leibt, unter dem Nahmen Vandrings-Minnen (buchstäblich:
Wanderungs-Erinnerungen). Die Überschriften känn ich Ihn en mittheilen, weil sich

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