Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Arthur Rosenberg, Das Geschichtsbild des Bolschewismus - V. Bucharins historischer Materialismus - VI. Parteidiktatur
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Das Geschichtsbild des Bolschewismus.
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bildet die politische Revolution, d. h. die Machtergreifung durch
die neue Klasse. Hier geht die revolutionäre Psychologie der
neuen Klasse in Handlung über. Die unterdrückte Klasse stösst
unmittelbar auf die konzentrierte Gewalt der herrschenden Klasse,
auf ihren Staatsapparat. Um diesen Widerstand zu brechen,
desorganisiert die neue Klasse im Prozess des Kampfes die
Staatsorganisation des Gegners, zerstört sie mehr oder weniger und baut
zum Teil aus den Elementen des Alten, teilweise aber aus neuen
Elementen, ihre eigene staatliche Organisation. Die 3. Stufe der
Revolution bildet die ökonomische Revolution. Sie besteht darin,
dass die neue Klasse, die an die Macht gelangt ist, diese Macht als
Hebel der ökonomischen Umwälzung ausnutzt, indem sie die
Produktionsverhältnisse des alten Schlages ganz zerbricht und neue
Verhältnisse aufzubauen hilft, die im Schosse der alten Ordnung
im Widerspruch zu ihr reiften. Endlich die 4. und letzte Phase
der Revolution ist die technische Revolution. Nachdem das neue
gesellschaftliche Gleichgewicht erreicht worden ist, d. h. nachdem
eine neue haltbare Hülle der Produktionsverhältnisse geschaffen
worden ist, die im Stande ist, als Entwicklungsform der
Produktivkräfte zu dienen, beginnt an einem bestimmten Punkt deren
beschleunigte Entwicklung: die Schranken sind niedergerissen, die
von der sozialen Krise geschlagenen Wunden sind geheilt. Es
beginnt ein ungeahnter Aufschwung. Neue Werkzeuge werden
eingeführt, es wird ein neues technisches Fundament errichtet.
So findet eine Revolution in der Technik statt, und weiter beginnt
eine normale organische Periode in der Entwicklung der neuen
Gesellschaftsform, die sich eine entsprechende Psychologie und
Ideologie schafft.
VI. Parteidiktatur.
Das Buch Bucharins trägt, wenn man von einem einzigen
kurzen Abschnitt absieht, einen einheitlichen marxistischen und
internationalen Charakter. Es ist begreiflich, dass Bucharin in
einem russischen Buch in höherem Grade russische Autoren zitiert
und russische Vergleiche heranzieht, als es ein deutscher oder
englischer Autor tun würde. Aber das sind
Selbstverständlichkeiten, die den gesamten Charakter des Werkes nicht ändern. Um
so seltsamer ist der eine kurze Abschnitt über »Klasse, Partei,
Führer». Hier stellt Bucharin fest, dass innerhalb der modernen
Arbeiterklasse eine gewisse Ungleichheit bestehe. Der Arbeiter
eines Grossbetriebes sei z. B. etwas ganz anderes als der Arbeiter
einer kleinen Werkstätte. So kommt es, dass die Arbeiterklasse
ihrem Klassenbewusstsein nach in eine Reihe von Gruppen und
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