- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
114-115

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Bey der Entzündung des Knall Goldes enstehet eine Art Luft

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wiederholete diesen Versuch unterschiedliche male mit selbigen
Erfolg; Die erzeugte Luft nahm so viel Raum ein wie 1 1/2
Drachma Wasser. Nun war ich begierig zu wissen von
welcher Art diese erzeugte Luft seyn möchte.

Ich mischte ein halbe Drachma des Knall Goldes
mit 3 Drachma vitriolisirten Weinstein sehr genau,
dieses Pulver that ich in eine kleine gläserne Retorte und
band an deren Hals eine von Luft ausgeleerte Blase,
Darauf legte ich sie auf glühende Kohlen. So bald als
die Mischung durch gehitzet war fing sie an dunckel braun
zu werden, es stiegen Feuchtigkeiten in den Hals, ein
wenig eines weissen Sublimats und die Blase wurde
ausgedehnet. Als die Retorte kalt geworden war, band ich
die Blase zu und löste sie von der Retorte ab. Der
aufgestiegene Sublimat war etwa zwey Gran und nichs
anders als ein gemeiner Salmiack. Die Luft in der
Retorte war mit einen Geruch von flüchtigen Alkali
angefüllet. Auf das Residuum goß ich heißes Wasser,
dieses löste den Tartarum Vitriolatum auf und lies ein
braunes Pulver zurück, welches ein zartes in
pulverichter Gestalt reducirtes Gold war. Die in der Blase
erhaltene Luft roch gleichfals nach Alkali volatile, nahm
selbigen Raum ein wie 6 Unzen Wasser und hatte
folgende Eigenschaften: 1) Mischte sich nicht mit Wasser.
2) Präcipitirte nicht daß Kalck-Wasser. 3) Löschte
die Lichts flamme aus; Eine Luft, welche derjenigen so
aus der Zerstöhrung eines flüchtigen Alkali entspringet,
vollkommen gleich ist. Ich habe in meiner Abhandl. von
Braunstein von einer solchen Art Zerstöhrung des
flüchtigen Alkali deutliche Beweise angeführet. Die Haupt
Sache gehet darauf hinaus, daß wenn ein Körper das
Brennbare, der ein Bestandtheil des flüchtigen
Alkali ist, anziehet, alle mal solche Luft zum Vorschein kommt.
Ich habe nachhero solche Luft auf mehrere Art
erhalten, nehmlich aus einer Mischung von Croco Martis
und Salmiack, welche zusammen in einer Retorte mit
vorgebundener Blase destilliret habe: Aus den weissen
Präcipitat des Mercurii sublimati mit Alkali volatile
bereitet; dieser Präcipitat bestehet aus der Erde des
Quecksilbers, Salmiack und etwas Wasser. Die Luft,
welche man aus der Detonation des Nitri flammantis
erhält, ist grösten Theils diese.

Um zu sehen ob unsere Luft etwas zu der
Entzündung des Knall Goldes beytragen solte, so füllete ich
ein Glas mit der Luft Säure, legte ein wenig
Knall-Gold darein machte es zu und setzte es in Finstern
auf heissen Sande. Es entzündete sich aber auf
gewöhnliche Art.

Aus diesen Versuchen mache ich also den Schluß:
Da das Knall Gold aus Alkali volatile und einer Gold
Erde bestehet, und zu der Entzündung des Knall
Goldes alle mal Hitze erfordert wird, die Hitze aber aus
Phlogiston und der Feuer Luft bestehet, die Gold Erde
aber das Phlogiston stärcker als die Feuer Luft solches
anziehet (§. 39.), so ist die Hitze die Ursache zur
Reduction des Knall Goldes: Da aber alsdenn die Feuer-Luft

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