- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
148-149

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Die brennende Luft. §. 96 - Die stinckende Schwefel Luft. §. 97

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brennende Luft mehr entstehen, wird aber die Kohle an
freyer Luft etwas verbrannt, so kan wieder etwas Alkali
zum Vorschein kommen und alsden kan in der Retorte
wieder neue imflammable Luft zusammen gesetzet
worden. Destilliret man das schwartz gebrannte Hirschhorn
mit starckem Feuer so erhält man auch aus selbigen
Grunde eine Menge brennende Luft.

Die Kohlen Flamme entstehet also, wenn die zwischen
den glühenden Kohlen sich befindende Hitze mit dem
Phlosto der Kohlen sich verbindet, und ein Theil Luft-Säure
mit der Aschen: Sie kan sich nicht so gleich entzünden,
weil die zwischen den Kohlen vorhandene Feuer-Luft
bereits mit Phlogiston von den Kohlen saturiret ist, sie
muß also in die Höhe steigen, da trifft diese Luft die
freye Luft an: folglich müßen die glühende Kohlen wenn
sie große Öffnungen zwischen sich enthalten, auf der
Oberfläche zu brennen scheinen.

Es ist merckwürdig daß das Phlogiston welches in
gewisser Menge die Feuer Luft so sehr zart ausdehnet,
wie man an der Hitze und dem Lichte gewahr wird, mit
mehr Phlogiston aber so grob wird, daß es sich in
Gläsern aufbehalten läst. Obgleich man in der aus Kohlen
hervor gebrachten brennenden Luft, keine, oder nur sehr
wenige Luft Säure entdecken kan, und wann diese durch
die Kalck Milch davon geschieden, so wird man dennoch
nachdem sie verbrennt, einen guten Theil von solcher
Luft-Säure bemercken können. Hieraus ist zu sehen,
daß diese brennende Luft etwas Kohle mit flüchtig
gemacht hat, so wie die Arsenik Säure unter der
Digestion mit Zinck, eine brennende Luft erzeuget, welche
etwas Arsenik Regulus enthält. Solte wohl diese so zart
aufgelöste Kohle, sich mit das Blut vermischen und die
Ursache des gefährlichen Kohlen Dunstes seyn?

Die stinckende Schwefel Luft.

        §. 97.

1) Ich mischte fein geriebenen ungelöschten Kalck
mit eben so viel geriebenen Schwefel und glühete solches
in einer kleinen gläsernen Retort vor welche ich eine
Luftleere Blase gebunden hatte. Es stieg etwas Schwefel in
den Hals, aber keine Luft kam zum Vorschein. Ich goß
Salz-Säure auf diese Schwefel Leber; es fing an starck
zu effervesciren und gab dabey einen starcken hepatischen
Geruch von sich. Diese Mischung wurde nur wenig
warm.

2) Ich mischte fein geriebenen Braunstein mit eben
so viel pulverisirten Schwefel und glühete dieses in
einer Retort mit Blase vorgebunden. Der überflüßige
Schwefel sublimirte sich und in der Blase erhielt ich einen
flüchtigen Schwefel Spiritus. Das Residuum hatte eine
grünliche Farbe, es schäumete mit Säuren und roch
hepatisch.

3) Ich bereitete ein caustisches Alkali aus
Weinstein und Kalck, welches mit Säuren zwar sehr heiß
wurde, aber nicht effervescirete, und schmeltzete es mit
Schwefel in einem verdeckten Tiegel zu Hepar. Diese

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